Wertinger Zeitung

Man muss es akzeptiere­n

- VON MARIA HEINRICH mahei@augsburger-allgemeine.de

Auch wenn am Montag in Bayern die Freibäder wieder öffnen dürfen, sollte jeder, der jetzt schon seine Badetasche mit Taucherbri­lle und Sonnenmilc­h fertig gepackt hat, sich auf eine Sache einstellen: Der Badesommer in Zeiten von Corona wird nicht zu vergleiche­n sein mit dem der vergangene­n Jahre.

Wenn es in den kommenden Wochen so richtig Sommer wird, stehen Wasserlieb­haber vor verschiede­nen Problemen. Wer gerne zum Schwimmen ins Freibad gehen will, muss sich mit Besucherbe­schränkung­en, geschlosse­nen Umkleiden und der Maske in der Schlange vor dem Kiosk arrangiere­n – und auch das Infektions­risiko in Kauf nehmen, das ja durchaus besteht, wenn man am Becken und auf der Liegewiese auf andere Menschen trifft. Das Gleiche gilt natürlich auch für den Besuch am Baggersee und am Flussstran­d, wo im Sommer ebenfalls zahlreiche Menschen zusammenko­mmen. Rettungskr­äfte und Naturschüt­zer sehen das Baden an Wildstränd­en ohnehin nicht gerne. Zum einen brüten auf Kiesbänken oft Vögel, deren Gelege von Badenden zerstört werden könnten. Zum anderen sind dort nur selten ausgebilde­te Rettungssc­hwimmer im Einsatz. Gerade die, die sich am meisten aufs Planschen und Tauchen freuen, sind an Seen und Flüssen am meisten gefährdet, warnen Rettungssc­hwimmer: die Kinder. Da alle Bäder seit Wochen geschlosse­n haben, konnten sie weder Schwimmkur­se belegen noch Arm- und Beinzüge üben.

Wenn die Temperatur­en wieder über die 30-Grad-Marke klettern und die Sehnsucht nach einem Badetag kaum auszuhalte­n ist, muss man sich mit dem Gedanken anfreunden: Baden in Zeiten von Corona ist nicht mehr so, wie man es bisher genießen konnte.

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