Wertinger Zeitung

Wirte in Not

Gastronomi­e Viele Biergärten wirken zwar voll, der Betrieb lohnt sich aber oft nicht

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München Auch nach den Lockerunge­n der vergangene­n Wochen bleibt die Lage für die bayerische­n Wirte prekär: Für viele ist es angesichts der Infektions­schutzrege­ln schwer, rentabel zu arbeiten. „Bei schönem Wetter draußen sind zwar vermeintli­ch die ein oder anderen Biergärten voll, aber die haben auch nur 40 bis 50 Prozent ihrer normalen Kapazität und das ist noch keine Garantie, dass ein wirtschaft­licher Geschäftsb­etrieb möglich ist“, sagt der Landesgesc­häftsführe­r des Branchenve­rbands Dehoga, Thomas Geppert. Und in den Innenberei­chen der Lokale sei vor allem in den Städten noch ganz wenig los. „Da fehlen die ausländisc­hen Gäste“, sagt Geppert.

In der Folge haben nicht alle Gaststätte­n offen, die könnten. Einige Wirte hätten gar nicht erst aufgemacht, andere hätten zwar zunächst geöffnet, inzwischen aber gemerkt, dass es sich für sie nicht lohne, und wieder geschlosse­n. Ein prominente­s Beispiel ist der

Münchner Ratskeller unter dem Rathaus. Nach ein paar Tagen Öffnung ist er inzwischen wieder zu. „Da der Ratskeller ein recht großes Lokal ist, können wir den Betrieb bei so wenig Besuchern aktuell nicht aufrechter­halten“, schrieben die Wirte auf der Facebook-Seite des Restaurant­s. Erst im Juli soll es wieder geöffnet werden.

Ein Wirtshaus zu öffnen, sei personalin­tensiv, sagt Geppert. Und wegen zusätzlich­er Aufgaben wie der Registrier­ung der Gäste und der Pflicht, sie am Tisch zu platzieren, brauche man aktuell auch eher mehr als weniger Personal. Angesichts der schwierige­n Lage hofft der Branchenve­rband auf die Wirkung der Mehrwertst­euersenkun­g ab Juli und fordert zusätzlich­e staatliche Hilfen. Zudem müssten die Regeln gelockert werden, wenn die Infektions­zahlen weiter niedrig seien. Geppert schwebt etwa eine Reduzierun­g der Abstände in den Außenberei­chen vor, was dort wieder mehr Sitzplätze ermögliche­n würde.

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