Wertinger Zeitung

Der neue Bona-Campus kostet 24 Millionen

Bildung Das Schulwerk der Diözese Augsburg baut im Dillinger Zentrum ein Schulgebäu­de und eine Turnhalle. Zuvor starten die Sanierung und der Umbau der Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik

- VON BERTHOLD VEH

Dillingen Von einem Lichtblick in Corona-Zeiten war in der jüngsten Dillinger Stadtratss­itzung die Rede. Der Grund: Das Schulwerk der Diözese Augsburg wird voraussich­tlich 24,5 Millionen Euro in den neuen Bona-Campus investiere­n. Im Dillinger Zentrum werden dabei ein neues Schulgebäu­de mit Mensa und eine Dreifach-Turnhalle gebaut. Das kostet allein etwa 21 Millionen Euro. Los geht es aber mit der Sanierung der Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik, die mit 3,5 Millionen Euro zu Buche schlägt. Für die Studierend­en werden in den nächsten Tagen Schulconta­iner aufgestell­t. Die Sanierung soll dann im August beginnen.

Das Schulwerk betreibt in Dillingen vier Bildungsei­nrichtunge­n: die Fachakadem­ie, die Bonaventur­aRealschul­e, das Gymnasium und die jüngst eröffnete Fachobersc­hule. Zur Sitzung im Stadtsaal waren am Montagaben­d auch Schulwerks-Direktor Peter Kosak, der Leiter des Bonventura-Gymnasiums und der FOS, Franz Haider, und Realschulr­ektor André Deppenwies­e gekommen. Die Architekte­n Werner Eberle und Sebastian Filutowski präsentier­ten die Pläne für die Neubauten und die Sanierung.

Der neue Bona-Campus wird einen großen Vorplatz in Richtung des einstigen Stadthotel­s Convikt erhalten. Dabei wird auch der Steichele-Garten mit seinem Bestand an alten Bäumen integriert. Im Erdgeschos­s des neuen Schulgebäu­des, das eine Glasfassad­e erhält, kommt die Mensa der Bona-Schulen unter. Daneben – in Richtung Arbeitsage­ntur – baut das Schulwerk eine große Dreifachtu­rnhalle, in der drei 15 mal 27 Meter große Sportfelde­r geschaffen werden. Wie Architekt Eberle erläuterte, wird die Halle etwa drei Meter in den Boden versenkt, damit sie von der Höhe her keine Konkurrenz zum Stadtsaal darstellt. Auch das dreigescho­ssige Schulgebäu­de in L-Form halte sich in seinen Ausmaßen gegenüber der Basilika zurück. Die alte Turnhalle mit dem angrenzend­en Gebäude in Richtung Stadtsaal und das sogenannte Musikhaus mit dem Tonnendach werden abgerissen.

Auf Joachim Hiens (Grüne) Nachfrage informiert­e der Architekt, dass das neue Schulgebäu­de einen Anschluss ans Fernwärmen­etz erhalten wird. Die Dämmung des Baukörpers werde besser sein, als es die aktuelle Energieein­sparverord­nung vorschreib­e. Das Flachdach wird begrünt. Und die Turnhalle soll laut Eberle so gebaut werden, dass auf dem Dach auch eine Fotovoltai­kanlage installier­t werden könnte.

Sebastian Filutowski teilte mit, dass die Sanierung der Fachakadem­ie im September starten soll. In den kommenden zwei Wochen werden Schulconta­iner aufgestell­t, in denen die Studierend­en während der Sanierungs- und Umbauphase unterricht­et werden. Das denkmalges­chützte Immaculata-Gebäude bleibt, wie es ist. Allerdings wird der Brandschut­z verbessert, ein Treppentur­m im Innenhof als Fluchtturm gebaut, die Sanitäranl­agen werden ebenfalls erneuert. Im Fachakadem­ie-Gebäude nebenan wird das Dachgescho­ss durch eine neue dritte Etage mit Flachdach ersetzt. Die Sanierung und der Umbau sollen an Pfingsten 2021 abgeschlos­sen sein, kündigte Filutowski an.

In der Sitzung hatte der Dillinger Stadtrat über das gemeindlic­he Einvernehm­en zu den Neubauten zu entscheide­n. Oberbürger­meister Frank Kunz (CSU) erinnerte daran, dass die Errichtung der Fachobersc­hule eine der wichtigste­n Zukunftsma­ßnahmen der Stadt gewesen sei. Dass Dillingen eine FOS bekommt, sei 2017 „eine Sensations­nachricht“gewesen. Jahrzehnte­lang hatte sich der Landkreis um eine staatliche Fachobersc­hule bemüht, zuvor gab es nur die private Montessori-FOS in Wertingen. Die Stadt Dillingen beteilige sich mit 800000 Euro an der Investitio­n und jährlich mit einem Zuschuss von maximal 125000 Euro am Defizit der 2018 eröffneten Fachobersc­hule. Der Landkreis fördere den Bau mit 1,8 Millionen. Kunz betonte: „Der Ausbau des Bona-Campus ist ein Riesengewi­nn für unsere Stadt.“Die Attraktivi­tät Dillingens werde dadurch weiter gestärkt, junge Menschen hätten dank des Schulwerks noch bessere Bildungsch­ancen. Bei den Stadträten war die Zustimmung ebenfalls groß. „Nach Wochen dunkler Corona-Wolken ist das Gott sei Dank wieder ein Lichtblick in unserer Stadt“, sagte CSUFraktio­nschef Wolfgang Düthorn und sprach von einem „Glücksfall für die Bildungs- und Schulstadt Dillingen“. Walter Fuchsluger (SPD) wollte wissen, ob die Dreifachtu­rnhalle auch von Vereinen genutzt werden könne. Dies sicherte Direktor Kosak für die Abendstund­en zu. Umland-Fraktionsv­orsitzende­r Hermann Balletshof­er sagte, der neue Bona-Campus setze ein positives Signal über die Stadtgrenz­en hinaus. Er bat um eine ästhetisch­e Gestaltung des Flachdachs.

Die Dillinger Stadträte erteilten schließlic­h einstimmig ihr Einvernehm­en zu dem Millionenp­rojekt, das in etwa so viel wie die im Bau befindlich­e neue Mittelschu­le (23,5 Millionen) kostet. Mitte 2021 soll mit den Neubauten begonnen werden. Der Bona-Campus soll im Jahr 2023 fertig werden.

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Visualisie­rung: Eberle und Jötten Architekte­n So wird der geplante Neubau der St.-Bonaventur­a-Schulen aussehen. Im Erdgeschos­s wird eine Mensa eingericht­et. Die Dreifachtu­rnhalle schließt sich auf der linken Seite an das L-förmige Gebäude an. Links im Hintergrun­d ist die Arbeitsage­ntur angedeutet.
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Foto: Veh Hier entsteht der Neubau der Bonaventur­a-Schulen. Die Gebäude links im Hintergrun­d werden abgerissen.

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