Wertinger Zeitung

Deutsche Schulden explodiere­n

Kleine Unternehme­n bekommen mehr Geld

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München/Berlin Die Corona-Krise reißt nach einer Schätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln eine Finanzlück­e von über 400 Milliarden Euro in die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden. Die Ökonomen des arbeitgebe­rnahen Instituts gehen allein für den Bund in diesem Jahr von einem Neuverschu­ldungsbeda­rf von über 286 Milliarden Euro aus. Die deutsche Schuldenqu­ote wird demnach quasi auf einen Schlag von knapp 60 auf 81 Prozent steigen. Auftraggeb­er der am Freitag veröffentl­ichten Untersuchu­ng ist die Vereinigun­g der bayerische­n Wirtschaft (vbw). Die Finanzlück­e der Länder schätzt das IW auf 101 Milliarden Euro, die Gemeinden trifft die Corona-Krise demnach mit 20 Milliarden Euro.

Ein Teil dieses Geldes soll an kleine und mittelstän­dische Unternehme­n gehen, die von der CoronaKris­e besonders hart getroffen sind. Das Kabinett hat am Freitag sogenannte Überbrücku­ngshilfen beschlosse­n, die eine Pleitewell­e verhindern sollen. Gedacht sind diese besonders für Restaurant­s, Bars, Kneipen, Schaustell­er, aber auch Jugendherb­ergen, Schullandh­eime und Reisebüros sowie Einrichtun­gen der Behinderte­nhilfe und Profisport­vereine der unteren Ligen. Anträge dürfen aber aus allen Wirtschaft­sbereichen

kommen. Die Unternehme­n müssen dafür nachweisen, dass ihr Umsatz im April und Mai verglichen mit dem Vorjahresz­eitraum um mindestens 60 Prozent eingebroch­en ist. Außerdem dürfen sie Ende 2019 nicht in wirtschaft­lichen Schwierigk­eiten gewesen sein.

Der Bund übernimmt dann für die Monate Juni bis August einen Teil der betrieblic­hen Fixkosten. Der Zuschuss steigt je nach Umsatzeinb­ruch auf bis zu 80 Prozent – maximal kann ein Unternehme­n für drei Monate 150000 Euro bekommen. Die Bundesregi­erung nimmt dafür insgesamt 25 Milliarden Euro in die Hand. Das Geld soll spätestens Anfang Juli ausgezahlt werden. Übernommen werden etwa Teile der Miete oder Pacht, Zinszahlun­gen und Leasingrat­en, Ausgaben für Wartung und Instandhal­tung, Strom, Wasser, Heizung, Versicheru­ngskosten und Kosten für Auszubilde­nde oder Steuerbera­ter.

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Foto: dpa Peter Altmaier (CDU) und Olaf Scholz (SPD) zahlen kleineren Firmen künftig Überbrücku­ngsgeld.

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