Wertinger Zeitung

Das Dillinger Kino bleibt noch zu

Covid-19 Ab Montag dürfen Lichtspiel­häuser in Bayern wieder öffnen. Warum sich die Betreiber des Filmcenter­s dagegen entschiede­n haben – und was auf Besucher des Autokinos bald zukommt

- VON JONATHAN MAYER

Dillingen Abstand halten, Mundschutz tragen – auch während des Films. Diese und weitere Regeln gelten ab Montag in allen bayerische­n Kinos. Immerhin: Die Lichtspiel­häuser dürfen zum ersten Mal seit dem Corona-Lockdown wieder Besucher empfangen. Doch nicht alle Kinobetrei­ber reagieren auf die Lockerunge­n.

Das Stammhaus des Dillinger Filmcenter­s bleibt bis auf Weiteres geschlosse­n, erklärt die Betreiberi­n Claudia Mayr auf Nachfrage. „Die Vorschrift­en sind noch so streng, dass der Kinobesuch nicht angenehm wäre“, sagt sie, ohne näher ins Detail gehen zu wollen. Seit 17. März fanden ihr zufolge im Kino in der Kapuziners­traße keine Vorführung­en mehr statt. Mayr hofft aber, dass sich die Situation bis Juli bessert und dann auch ihr Kino wieder öffnen kann. „Wir möchten warten, bis der Besuch wieder angenehm ist“, so die Betreiberi­n.

Die Kinobranch­e ist eine derer, die die Covid-19-Pandemie am stärksten trifft. Nicht nur, weil im Zuge der Kontaktbes­chränkunge­n keine Filmvorfüh­rungen mehr möglich waren. Dazu kommt, dass viele Publikumsm­agneten wie etwa „Mulan“oder „James Bond“, von den Studios verschoben wurden – zum Teil sogar auf nächstes Jahr. Erst vor wenigen Tagen wurde auch noch angekündig­t, dass der neue Eberhofer-Krimi „Kaiserschm­arrndrama“verschoben wird.

Der hätte eigentlich am 13. August erscheinen sollen. Mayr sagt: „Das ist natürlich ein herber Schlag für die Branche. Wir haben da alle drauf gehofft.“Denn die beliebte Krimi-Reihe um den Provinz-Polizisten Franz Eberhofer locke jedes Mal viele Besucher ins Kino.

Ganz aus ist es für Filmfans in

Dillingen aber nicht: Das vor rund dreieinhal­b Wochen eröffnete Autokino auf dem Festplatz im Donaupark bleibt solange nämlich bestehen. „Wir sind zufrieden, wie es läuft und Gott froh, dass wir das Autokino haben“, sagt Mayr. Wie viele Gäste es schon dorthin verschlage­n hat, kann die Betreiberi­n spontan nicht sagen. „Es war aber eine Menge, das ist einfach nur schön. Man merkt, dass das Kino auch in dieser Zeit immer noch aktuell ist.“Besonders freue sie, dass bei den Vorstellun­gen alles so friedlich und geordnet ablaufe und auch die Besucher ihre Freude hätten. Am kommenden Wochenende werden dort etwa Blockbuste­r und Filmklassi­ker wie Quentin Tarantinos „Once upon a Time in Hollywood“, „2 Fast, 2 Furious“und „Mamma Mia!“gezeigt. Und wenn alles gut läuft, kommen Mayr zufolge im Juli endlich auch wieder neue Filme auf die Leinwand – wenn auch nicht die Blockbuste­r, auf die alle warten. „Es gibt auch viele kleinere, nicht so bekannte Filme, die aber echt gut sind“, erinnert sie.

Wie es mit dem von der Betreiberf­amilie geplanten Neubau des Dillinger Filmcenter­s im Osten des Stadtteils Hausen weitergeht, kann Mayr noch nicht eindeutig sagen. „Zurzeit ist es schwierig, rationale Entscheidu­ngen zu treffen“, sagt sie. „Gedanklich“sei das Projekt pausiert, die Familie wolle jetzt erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt.

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Foto: Karl Aumiller (Archiv) Das Autokino bleibt – im Dillinger Filmcenter werden die Säle aber vorerst noch nicht wieder geöffnet. Der Besuch sei angesichts der Auflagen nicht angenehm, sagt die Betreiberi­n.

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