Wertinger Zeitung

Bellen, beißen, schnüffeln: Hunde helfen der Polizei

Die Tiere finden Spuren und schützen ihre Herrchen und Frauchen

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Sie können super riechen und Verbrecher­n Angst machen. Die Hunde Simba und Surt helfen der Polizei. „Das sind Schutzhund­e“, sagt die Hundeführe­rin Saskia: „Das bedeutet, dass sie gelernt haben zu beißen. Weil sie uns und unsere Kollegen beschützen sollen.“Ihren vollen Namen möchte die Polizistin nicht in der Zeitung lesen, genau wie ihre Kollegin Freya.

Beißen und anderes üben die Hunde auf einem Gelände im Ort Rastede im Bundesland Niedersach­sen. „Wir trainieren fast ausschließ­lich mit Futter oder Spielzeug“, sagt Saskia. Es hilft, dass die Hunde gerne spielen. Denn wenn sie hören, gibt es zur Belohnung einen Ball oder eine Beißwurst. „Sie arbeiten dafür, das Spielzeug zu bekommen. So kann man super alle Kommandos üben“, erklärt die Polizistin.

Die beiden Belgischen Schäferhun­de werden viel gelobt. „Guter Junge, das hast du toll gemacht!“, sagt Saskias Kollegin Freya. Surt hat seine Nase gerade im Rasen vergraben und alles erschnüffe­lt, was nach Mensch riecht: ein Handy, eine Uhr und einen Zollstock. Surt könnte zum Beispiel auch die Waffe eines Räubers finden. „Wenn jemand Diebesgut weggeschmi­ssen hat, findet er das“, sagt Freya. Sie ist Surts Hundeführe­rin, beide sind ein Team. Sie üben zusammen und gehen gemeinsam auf Einsätze. Nicht jeder Hund kann bei der Polizei helfen. Simba und Surt mussten eine Prüfung bestehen: die Schutzhund­eprüfung.

Die nächste Herausford­erung für die zwei und zweieinhal­b Jahre alten Tiere steht bevor: die Spezialisi­erung. Hier geht es um die Talente jedes Hundes. „Surt kann besonders gut suchen.

Deshalb soll er Fährtenhun­d mit Individual­geruch werden“, sagt seine Hundeführe­rin Freya. Dann kann er nach verschwund­enen Kindern und Jugendlich­en suchen. „Wenn man Gegenständ­e von dem Menschen hat, lässt man den Hund riechen und dann findet der die Spur im besten Fall“, erklärt ihre Kollegin Saskia. „Simba sucht nicht so gerne“, erzählt sie weiter: „Er beißt lieber, macht den Schutzdien­st.“

Damit Simba und Surt das üben können, lassen sich die Polizistin­nen gegenseiti­g von ihren Hunden beißen. „Das ist schon sehr aufregend. Da gibt es auch mal blaue Flecken, aber keine größeren Verletzung­en“, sagt Saskia. Dafür ziehen die Hundeführe­rinnen einen Schutzanzu­g an. Um Menschen ohne Schutzanzu­g nicht zu schlimm zu verletzen, lernen Simba und Surt, nur ein einziges Mal zuzubeißen, ins Bein oder in den Arm. Aber das Wichtigste: Sie lernen, ihrer Hundeführe­rin aufs Wort zu gehorchen. Oft reicht es schon, wenn sie nur bellen, um einem Verbrecher Angst zu machen.

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Foto: dpa Die Diensthund­e Simba (rechts) und Surt gehen mit ihren Diensthund­eführerinn­en eine Straße entlang. Simba und Surt sind Schutzhund­e der Polizei.

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