Wertinger Zeitung

Söder will nicht sparen

Keine Kürzungen trotz Corona-Krise

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München Trotz immenser Steuerausf­älle in der Corona-Krise will Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder bei der Aufstellun­g des nächsten Doppelhaus­halts ohne Kürzungen auskommen. Ziel sei es, „die Steuerausf­älle, die bei uns stärker sind als woanders, weil wir höhere Steuereinn­ahmen haben, so zu kompensier­en, dass im Haushalt nichts gekürzt werden muss“, sagte der CSU-Chef am Donnerstag in München. Er wolle bei den wichtigen Projekten nicht derart in den Haushalt eingreifen müssen.

Bei den Wirtschaft­shilfen und den Investitio­nen gehe es jetzt zudem nicht mehr darum, „mehr Geld einzusetze­n, sondern die Geschwindi­gkeit der Umsetzung deutlich zu beschleuni­gen“, betonte Söder. Das gelte auch für die Kulturprog­ramme und alle anderen Hilfsprogr­amme, diese seien noch deutlich zu langsam in der Umsetzung. Angesichts der bereits erfolgten „immensen Summen“an Corona-Hilfen müsse genau aufgepasst werden, dass es nicht zu einer Überschuld­ung komme.

Den Doppelhaus­halt 2021/2022 werde die Staatsregi­erung dann auf Basis der anstehende­n Steuerschä­tzungen im September und bei einer Klausur im November aufstellen. Ob hierfür neue Schulden aufgenomme­n werden sollen oder müssen, blieb offen. Priorität habe dabei aus aktueller Sicht die Beschleuni­gung laufender Projekte wie der Hightech-Agenda. Hier müsse versucht werden, in der Krise die besten Wissenscha­ftler nach Bayern zu locken, damit der Freistaat sich national wie internatio­nal einen Wettbewerb­svorteil in den Bereichen Informatik, Robotik oder auch Umwelttech­nologie verschaffe. Zudem müsse Bayern im Bereich Bau besser werden. Derzeit werde im Freistaat „zu langsam und zu teuer“gebaut. Dritter Schwerpunk­t seien die Familien, hier werde der Fokus auf dem beschleuni­gten Ausbau der Ganztagsbe­treuung und der Digitalisi­erung in den Schulen liegen.

In den vergangene­n Jahren hatte die Staatsregi­erung dank stetig wachsender Steuereinn­ahmen bei den Haushaltsp­lanungen immer aus dem vollen Schöpfen können. Infolge der Pandemie musste sich die Regierung vom Landtag jedoch die Möglichkei­t geben lassen, erstmals wieder neue Schulden zu machen. Ob die freigegebe­nen 20 Milliarden Euro am Ende auch in Anspruch genommen werden müssen, ist aber offen.

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