Werners Traum wird wahr
Fußball Leipzigs Super-Stürmer wechselt für 53 Millionen Euro zum FC Chelsea
Leipzig Für Timo Werner wird ein Traum wahr, RB Leipzig macht kräftig Kasse: Mit warmen Worten verabschiedete sich der Nationalstürmer zum FC Chelsea ins Fußballer-Paradies Premier League nach England – und stieg mit einer Ablöse von 53 Millionen Euro zum zweitteuersten RB-Transfer der Vereinsgeschichte auf. „Ich hatte vier großartige Jahre in Leipzig“, sagte Werner. „Nun wage ich mich in die Weltmetropole London. Für mich war klar, dass mein nächster Schritt ins Ausland gehen wird – das war immer schon mein Traum.“
Es wird ein leises Goodbye. Schon am Samstag wird Werner gegen Dortmund sein letztes Heimspiel für RB bestreiten, eine Woche später folgt die Abschiedsvorstellung in Augsburg. Die Bundesliga verliert eines ihrer Aushängeschilder vor einer Geisterkulisse. Klar ist seit der Bestätigung des Transfers am Donnerstagvormittag
auch, dass Werner bei der Fortsetzung der Champions League im August nicht für Leipzig spielen wird. Sein neuer Klub aus London erwartet ihn schon im Juli, zuvor soll noch der Medizincheck erfolgen.
Werner war 2016 für 14 Millionen Euro von Stuttgart nach Leipzig gewechselt. Nach dem geplatzten Bayern-Wechsel verlängerte der 24-Jährige im Sommer seinen Vertrag bis 2023 – ließ sich dabei jene Klausel einbauen, die Chelsea nun zog. Nach dem 60-MillionenTransfer von Naby Keita
2018 nach Liverpool kassiert RB wieder eine hohe Ablöse. Sportlich zu ersetzen wird Werner schwer sein. In 157 Spielen für Leipzig schoss er 93 Tore, bereitete weitere 40 vor – eine Weltklasse-Quote. Erst am Mittwoch hatte Werner gegen Fortuna Düsseldorf seine Qualitäten gezeigt. Nach der Führung durch Kevin Kampl erhöhte der Angreifer mit seinem 26. Saison-Tor auf 2:0. Dass es am Ende gegen den Abstiegskandidaten nur zu einem 2:2 reichte, erhöhte den Frust-Level bei den Sachsen. „Wir führen 2:0 und ich habe gehofft, dass wir das Selbstverständnis haben und sagte Trainer Julian Nagelsmann. Nun sei die sichere Qualifikation für die Champions League wieder mit viel Druck verbunden. „Gegen Dortmund müssen wir liefern.“
Dass RB es erneut nicht geschafft hat, eine Führung gegen einen Abstiegskandidaten über die Zeit zu bringen, ist die eine Geschichte. Die Konsequenz daraus könnte eine viel größere Dimension bekommen. Denn selbst in den Planungen von Klub-Boss Oliver Mintzlaff ist die Teilnahme an der Königsklasse fest vorgesehen. Leipzig braucht die Einnahmen, um seinen Kader zu verstärken und dauerhaft ein Herausforderer der Bayern und des BVB zu werden. Selbst mit der Champions League kalkuliert RB im schlechtesten Fall mit Mindereinnahmen von etwa 20 Millionen Euro, da man unter anderem davon ausgeht, bis Jahresende ohne Zuschauer zu spielen.