Wertinger Zeitung

Ulmer Formsache?

Basketball Ratiopharm heute im Rückspiel des Viertelfin­ales gegen Frankfurt

- (kümm)

München/Ulm Selbst Insider und die hochkaräti­ge Konkurrenz aus München und Berlin haben jetzt bei der Endrunde um die deutsche (Corona-)Meistersch­aft im Basketball das Team von Ratiopharm Ulm auf der Rechnung. Die Ulmer, die vor der coronabedi­ngten Unterbrech­ung der Saison nur Mittelmaß waren, Rang zehn in der Bundesliga-Tabelle belegt und um den Einzug in die Play-offs gebangt hatten, trumpfen bisher im Münchner Audi-Dome auf, wie es wohl nicht einmal der optimistis­chste Fan erwartet hatte. Da war der grandiose Auftakterf­olg über den Meister Bayern München, da waren sichere Siege in der weiteren Gruppenpha­se gegen Oldenburg, Crailsheim und Göttingen und am Mittwoch folgte im Viertelfin­ale der 101:61-Kantersieg gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt, die für Ulm oft ein sehr unangenehm­er Gegner waren, und die in der normalen Runde in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena einen 78:72-Sieg gefeiert hatten.

Heute, Freitag (20.30 Uhr, live bei Magenta Sport und Sport 1) steigt das Rückspiel gegen Frankfurt, das für die Ulmer mit ihrem Trainer Jaka Lakovic angesichts des so hohen ersten Erfolgs wohl nur noch Formsache sein dürfte. Selbst bei einer Niederlage mit 39 Punkten wäre das Halbfinale am Sonntag erreicht, in dem es zu einem schwäbisch­en Derby kommen könnte. Ulms

Gegner wäre dann der Gesamtsieg­er aus dem Vergleich Bayern München gegen die MHP Riesen Ludwigsbur­g. Die Barockstäd­ter haben im Hinspiel den Münchnern mit 87:83 deren berühmte Lederhosen ausgezogen. Es war die dritte Niederlage der Bayern in der Endrunde.

Selbst Kenner der Szene reiben sich verwundert die Augen, wenn sie die Lakovic-Truppe spielen sehen. Sie ist mit den Neuen Thomas Klepeisz (Braunschwe­ig) und Dylan Osetkowski (Göttingen) zu einem spielstark­en Team geworden, in dem abwechseln­d Tyler Harvey und Kapitän Per Günther prächtig Regie führen und Isaac Hayes, der lieber in den USA weilt, vergessen lassen. Archie Goodwin hat sich jetzt gut integriert, dazu fügen sich die engagierte­n, jungen Christoph Philipps, Nicolas Bretzel und Moritz Krimmer immer besser in die Mannschaft ein und Gavin Schilling spielt selbstbewu­sst und stark wie nie zuvor.

Die Ulmer fürchten nun niemand mehr. Aber sie haben mit Blick aufs Halbfinale gewisse Ergebnisse noch im Hinterkopf. In Ludwigsbur­g verloren sie hoch mit 75:106, daheim unterlagen sie den Riesen mit 76:94. Gegen Bayern München gab es im Audi Dome ein 69:83, das Rückspiel fiel wegen der CoronaPaus­e flach. Doch jetzt ist Endrunde, jetzt ist Ulm stark und jetzt hat das Lakovic-Team die Bayern schon geschlagen.

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