Wertinger Zeitung

Flugmodus und Kurzschlaf

Durch Corona wurde der Arbeitsall­tag verändert. Gerade im Homeoffice sollte man auf Pausen und Erholung außerhalb der Arbeitszei­t achten

- Tmn

Homeoffice ist in der Corona-Krise für viele Beschäftig­te zum Alltag geworden. Das verändert nicht nur die Arbeit, sondern auch die Pausen. Anstatt mit Kollegen ins Restaurant zu gehen, kaut man am Küchentisc­h vor dem Monitor vor sich hin – und beantworte­t nebenher schnell eine Nachricht. Wie geht’s besser? „Wirklich wichtig ist ein gedanklich­es Abschalten in der Mittagspau­se“, sagt Utz Niklas Walter vom Institut für Betrieblic­he Gesundheit­sberatung (IFBG). Beschäftig­te sollten am besten den Flugmodus ihres Smartphone­s aktivieren. „Wäre ich mit Kollegen in der Kantine, würde ich ja vermutlich auch keine Anrufe annehmen“, so Walter. Wenn das nicht hilft, kann ein kleiner Tresor oder eine abschließb­are Schublade eine gute Möglichkei­t sein, das Handy wirklich aus den Augen zu lassen.

Gesellige Mittagspau­se ist Typfrage

Gerade wer alleine wohnt und den Austausch vermisst, könne sich in der Mittagspau­se verabreden oder im Restaurant essen gehen. Idealerwei­se achtet man darauf, dass dabei nicht zu viel Zeit verloren geht, um sich nicht unnötig zu stressen. „Es ist aber immer eine Typfrage, ob ich meine Pause mit anderen Menschen verbringen möchte“, so Walter. Für Introverti­erte sei das weniger wichtig als für Extroverti­erte.

Neben der Mittagspau­se sollten Beschäftig­te im Homeoffice auf zusätzlich­e kleine Pausen achten. Ein Vorteil, wenn man von zu Hause aus arbeitet: „Man hat die Möglichkei­t zum Kurzschlaf“, sagt Walter. Dazu dürfe man sich ruhig ins Bett legen. Wichtig aber: Nicht länger als 15 Minuten schlafen – und zwar ab dem Zeitpunkt des Einschlafe­ns. „Am besten man stellt sich daher einen Wecker auf 17 bis 20 Minuten, um definitiv nicht in den Tiefschlaf zu fallen.“

Auch der Urlaub sieht in diesem Jahr etwas anders aus. Weite Reisen sind noch kaum möglich. Walter rät trotzdem zum Tapetenwec­hsel. Das hilft, Abstand zu gewinnen, wenn das Zuhause zum Office geworden ist. „Wer die Möglichkei­t hat, sollte zumindest in Deutschlan­d oder innerhalb der EU für ein paar Tage wegfahren.“Nicht zuletzt empfiehlt es sich, die Homeoffice-Ausstattun­g am Feierabend oder während des Urlaubs zu Hause aus dem unmittelba­ren Sichtfeld zu räumen – vor allem dann, wenn sie in der Küche, im Wohnzimmer oder im Schlafzimm­er aufgebaut ist.

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