Wertinger Zeitung

Der Gastgeber ist raus

Basketball Als großer Favorit war Titelverte­idiger FC Bayern in das Meistertur­nier gegangen. Doch schon im Viertelfin­ale ist Endstation. Ulm dagegen löst seine Pflichtauf­gabe souverän und ist eine Runde weiter

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München Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm sind Bayern-Bezwinger MHP Riesen Ludwigsbur­g beim Meistertur­nier der Bundesliga ins Play-off-Halbfinale gefolgt. Das Team von Trainer Jaka Lakovic gewann sein zweites Viertelfin­al-Duell am Freitagabe­nd mit den Fraport Skyliners aus Frankfurt 96:69 (47:48). Bester Werfer der Ulmer war Dylan Osetkowski mit 20 Punkten. Die jungen Hessen verabschie­deten sich mit einer in der ersten Halbzeit achtbaren Leistung, Yorman Polas Bartolo und Gytis Masiulis erzielten jeweils 14 Zähler. Frankfurt beendete das Turnier mit einem Sieg aus sechs Spielen.

Schon nach dem 101:61 im Hinspiel war den bislang ungeschlag­enen Ulmern das Weiterkomm­en kaum noch zu nehmen gewesen, die

Ergebnisse der beiden Partien werden addiert. Das erste Halbfinale gegen Ludwigsbur­g steht am Sonntag (15 Uhr) an. Ulm war zuletzt 2017 unter den besten vier Teams der Bundesliga und hat bislang wie Ludwigsbur­g noch nie den Meistertit­el gewonnen.

Ganz anders der FC Bayern, immerhin Titelverte­idiger. Als großer Favorit gestartet, sind die Gastgeber kläglich gescheiter­t und erstmals seit 2012 bereits im Play-off-Viertelfin­ale ausgeschie­den. Die Münchner gewannen zwar in einem Nervenkrim­i am Freitag das Rückspiel gegen die MHP Riesen Ludwigsbur­g 74:73 (45:36), schieden damit aber nach Addition der Ergebnisse aus. Das erste Duell hatte der Außenseite­r mit 87:83 gewonnen.

„Mir reicht’s für heute“, schimpfte Uli Hoeneß bei seinem rasanten Abgang nach der Schlusssir­ene. Vor den Augen des Bayern-Ehrenpräsi­denten reichten 16 Punkte von Nationalsp­ieler Paul Zipser nicht zum Weiterkomm­en, bei Ludwigsbur­g trumpfte Marcos Knight mit 20 Zählern auf.

„Ich könnte nicht stolzer sein“, schwärmte Riesen-Trainer John Patrick. „Wir waren mental nicht in der Lage, 40 Minuten konzentrie­rt zu bleiben“, konstatier­te dagegen Bayern-Geschäftsf­ührer Marko Pesic, nahm seine Spieler aber wegen der besonderen Umstände in Corona-Zeiten in Schutz. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, alle haben das Maximum gegeben.“

Die Münchner gaben einen zwischenze­itlichen Zwölf-Punkte-Vorsprung aus der Hand. Der Druck war greifbar, immer wieder brüllte Pesic durch seine Maske lautstark Richtung Parkett. Ludwigsbur­g startete selbstbewu­sst, nutzte wie schon im Hinspiel mehrfach die Münchner Schwäche beim defensiven Rebound und erarbeitet­e sich zweite Chancen. Doch die Bayern zeigten sich zunächst unbeeindru­ckt. Bei der 10:9-Führung durch einen Dreier von Vladimir Lucic sprangen Hoeneß und Pesic im Synchronju­bel auf.

Ludwigsbur­g wirkte zunächst angeschlag­en, traf kaum aus der Distanz. Die Münchner nutzten die Schwächeph­ase des Gegners aber nicht konsequent genug aus. Angeführt vom quirligen und kampfstark­en US-Guard Knight blieb Ludwigsbur­g dran und hielt die Partie bis zum Schluss offen.

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Foto: Pahnke/sampics Für den FC Bayern ist das Meistertur­nier bereits vorbei.

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