Jürgen Klopp dankt der Bundesliga
Fußball Der Trainer des FC Liverpool sieht Deutschland als beispielgebend. Kritik gab es dagegen für die eigenen Fans
Liverpool Für Jürgen Klopp hat auch die Bundesliga einen Anteil an seinem Titelgewinn mit dem FC Liverpool. Der Wiederbeginn im deutschen Profifußball unter Führung von Liga-Chef Christian Seifert sei „ein wichtiges Zeichen“gewesen. „Ich habe Christian Seifert schon eine SMS geschrieben und ihm gedankt, dass das hier ohne ihn nicht möglich gewesen wäre“, sagte Klopp der Bild am Sonntag.
Die Premier League hatte wegen der Folgen der Corona-Pandemie erst deutlich später als die Bundesliga wieder den Spielbetrieb aufgenommen.
Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, die Liga könnte abgebrochen und die Saison damit annulliert werden. Liverpool lag zum Zeitpunkt der Unterbrechung zwar bereits weit vorn, hatte den Meistertitel aber noch nicht sicher. Am vergangenen Donnerstag konnten die Reds dann die erste englische
Meisterschaft seit 30 Jahren bejubeln.
„England hat das jetzt auch ganz toll organisiert, aber beispielgebend war die Bundesliga“, sagte Klopp. Der 53-Jährige kann auch den Geisterspielen ohne Zuschauer etwas abgewinnen. „Dass der Fußball so ablaufen kann und es Spaß macht, zuzugucken, ist auch ein wichtiges Zeichen. Es ist natürlich nicht, wie es sein sollte. Aber es ist so gut, wie es sein kann. Es soll nicht für immer so bleiben, aber für den Moment ist es besser als nichts – viel besser als nichts“, sagte Klopp.
Dagegen sorgten die Feiern tausender Fans nach dem Gewinn des Meistertitels angesichts der CoronaPandemie für Verärgerung beim FC Liverpool, dem Bürgermeister und der Polizei der Stadt. In einer gemeinsamen Stellungnahme am Samstag verurteilten sie das Verhalten und warnten vor möglichen Folgen. Bürgermeister Joe Anderson sagte dem Sender BBC, er sei frustriert, wütend und traurig.
Die Fans hatten sich am Freitag auf einem Platz am Ufer des Mersey River zum Feiern versammelt und hinterließen reichlich Müll, der am Samstag beseitigt werden musste. 95 Prozent der Anhänger hätten sich hervorragend verhalten, sagte Anderson, „aber eine kleine Minderheit beschmutzt den Namen des FC Liverpool.“
Auch Klopp hatte dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Der Klub wies in der gemeinsamen Stellungnahme darauf hin, dass es eine Siegesparade geben werde, sobald dies wieder sicher sei. „Unsere Stadt befindet sich immer noch in einer öffentlichen Gesundheitskrise, und dieses Verhalten ist komplett inakzeptabel“, hieß es unter Bezug auf die Feiern. Es müsse sichergestellt werden, dass all das durch den Lockdown Erreichte nicht wieder zunichtegemacht werde.