Das LandkreisImpfzentrum kommt nach Wertingen
Pandemie Im Schwimmbad und der Dreifachturnhalle auf dem Ebersberg werden künftig die Impfungen durchgeführt, von dort aus sollen auch mobile Teams ausschwärmen. Für den Bürgermeister ist das ein „adventlicher Hoffnungsschimmer“
Die Entscheidung gab Landrat Leo Schrell am Mittwoch bekannt. Der Bürgermeister spricht von einem „Hoffnungsschimmer“.
Wertingen Das Corona-Impfzentrum für den Landkreis Dillingen kommt nach Wertingen. Das gab das Landratsamt am Mittwoch in einer Pressemeldung bekannt. Konkret werde die Impfstation in der kreiseigenen Dreifachturnhalle und im Hallenbad in der Pestalozzistraße 12 eingerichtet. Die Gebäude befinden sich gegenüber des Krankenhauses und zwischen Gymnasium und Mittelschule auf dem Wertinger Ebersberg.
In den vergangenen Wochen hat das Landratsamt dazu ein Konzept erarbeitet, das Grundlage für die Impfungen sein soll, die ab Mitte Dezember 2020 beginnen könnten – sollte bis dahin ein Impfstoff zugelassen und verfügbar sein.
„Der zusammenhängende Gebäudekomplex von Dreifachturnhalle und Hallenbad erfüllt die Anforderungen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege an die Infrastruktur sehr gut“, begründet Schrell die Entscheidung zur Standortfrage.
Ausreichend Parkmöglichkeiten, die Erreichbarkeit über den öffentlichen Nahverkehr, genügend Räumlichkeiten für wartende Personen sowie die Nähe zum Krankenhaus Wertingen waren dafür mit entscheidend. Durch entsprechende technische Nachrüstungen wird zudem ein barrierefreier Zugang geschaffen. Auch die Warteräume werden barrierefrei ausgestaltet.
Zu sehr ins Detail will der Landrat noch nicht gehen. Die konkreten Abläufe im Impfzentrum, insbesondere Fragen zur Terminvergabe, welche Personengruppen nach welcher Priorität geimpft werden und welche Einrichtungen über die Mobilen Impfteams betreut werden sollen – dazu werde man sich erst nach konkreten Informationen des Ministeriums äußern, so Schrell. Der Landrat bittet um Geduld. Die Terminvereinbarung für eine Impfung soll über eine Online-Plattform oder per Telefon erfolgen.
Um die Impfkapazitäten von zunächst bis zu 300 Impfungen pro Tag bewerkstelligen zu können, hat das Landratsamt jeweils zwei Impfteams für den Dienst im Impfzentrum selbst und den mobilen Einsatz ausgeschrieben. Über einen externen Anbieter soll damit das notwendige medizinische Personal wie Ärzte und medizinisch technische Angestellte (MTA) sowie Verwaltungspersonal gewonnen werden. Das Landratsamt gehe aktuell davon aus, dass die beiden Impfteams, deren Aufgabe auch
Bereitstellung des Impfstoffes für die mobilen Impfteams sein wird, im neuen Zentrum rund 100 Impfungen pro Tag vornehmen werden. Dazu plant das Landratsamt mit einem Arzt, einer MTA und drei Verwaltungskräften pro Team.
Für die mobilen Impfteams, die beispielsweise die Impfungen in den Senioren-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen vornehmen sollen, werde mit einem Arzt, einer MTA und einer Verwaltungskraft pro Team geplant. Das Arbeitspensum dürfte hoch werden. Die mobilen Impfteams sollen bis zu 200 Impfungen pro Tag vornehmen.
Für sie dient das Impfzentrum in Wertingen künftig als Ausgangsbasis, so der Plan des Landratsamtes. In der Anfangsphase ist in der Dreifachturnhalle der Betrieb nur einer Impfstation geplant, sodass die Nutzung der Halle und des Schwimmbades bei Bedarf durch Vereine und Schulen
gewährleistet ist. Privat genutzt werden kann das Schwimmbad allerdings nach dem Einzug der Impfteams vorerst nicht mehr. Derzeit planen die Verantwortlichen mit einem Betrieb bis Mitte 2021.
Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier glaubt, dass der Landkreis mit seiner Entscheidung für ein Impfzentrum in der Zusamstadt eine gute Wahl getroffen hat. „Ich habe mich über die Nachricht gefreut“, sagt der Rathauschef. Dass nun in seiner Stadt die Weichen gestellt werden für eine landkreisweite Impfung gegen Corona, das sei für ihn ein „schöner adventlicher Hoffnungsschimmer“nach der langen Zeit des Wartens.
Ein wiederkehrendes Thema im Wertinger Stadtrat ist die Verkehrsbelastung auf dem Ebersberg, die mit den stattfindenden Impfungen temporär steigen könnte. Die Verkehrsfrage trete für ihn aber bei einer so wichtigen Angelegenheit in den Hindie tergrund, sagt Lehmeier. Um die Logistik brauchten sich die Bürger keine Sorgen zu machen. Der Landkreis und die Stadt werden diese gemeinsam und in engem Austausch organisieren, ist er sich sicher.
Sollte sich die Nachfrage nach dem Impfstoff als noch höher erweisen als gedacht, könnten weitere Impfbereiche in den Räumen der Halle eingerichtet werden, so ein Sprecher des Landratsamtes. Sollte das der Fall sein, werden sowohl die Sporthalle als auch das Hallenbad auch für Vereine und Schulen gesperrt.
Wohin die mobilen Impfteams ausgesandt werden, wird von der vom Gesundheitsministerium festgelegten Priorisierung abhängen. Im Impfzentrum wird ein Verwaltungsleiter zusammen mit einem koordinierenden Arzt den Impfbetrieb leiten. Die Einsatzorte werden dann in Absprache mit dem Landratsamt und den „besonderen Einrichtunweiterhin gen“– Senioren-, Pflege- und Behinderteneinrichtungen – festgelegt.
Geimpft werden kann, sobald ein Impfstoff zugelassen ist und zur Verfügung steht. An welchem Tag der Gebäudekomplex auf dem Ebersberg dann konkret umfunktioniert wird, werde mitsamt den erforderlichen Kontakt- und Anmeldedaten „rechtzeitig bekannt gegeben“.
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Info: Auf der Internetseite des Bayeri schen Staatsministeriums für Gesund heit und Pflege (https://www.stmgp.bay ern.de/) stehen unter der Rubrik „SARS CoV2“bei „Häufig gestellte Fragen“unter dem Button „Fragen zur Impfung“wei tere Informationen zur Verfügung. Informa tionsmaterial zur Impfung stehen auch auf der Internetseite des Bundesministeri ums für Gesundheit zur Verfügung (https://www.zusammengegencorona.de/ informieren/informationenzumimp fen/).