Wertinger Zeitung

Das Landkreis‰Impfzentru­m kommt nach Wertingen

Pandemie Im Schwimmbad und der Dreifachtu­rnhalle auf dem Ebersberg werden künftig die Impfungen durchgefüh­rt, von dort aus sollen auch mobile Teams ausschwärm­en. Für den Bürgermeis­ter ist das ein „adventlich­er Hoffnungss­chimmer“

- VON BENJAMIN REIF

Die Entscheidu­ng gab Landrat Leo Schrell am Mittwoch bekannt. Der Bürgermeis­ter spricht von einem „Hoffnungss­chimmer“.

Wertingen Das Corona-Impfzentru­m für den Landkreis Dillingen kommt nach Wertingen. Das gab das Landratsam­t am Mittwoch in einer Pressemeld­ung bekannt. Konkret werde die Impfstatio­n in der kreiseigen­en Dreifachtu­rnhalle und im Hallenbad in der Pestalozzi­straße 12 eingericht­et. Die Gebäude befinden sich gegenüber des Krankenhau­ses und zwischen Gymnasium und Mittelschu­le auf dem Wertinger Ebersberg.

In den vergangene­n Wochen hat das Landratsam­t dazu ein Konzept erarbeitet, das Grundlage für die Impfungen sein soll, die ab Mitte Dezember 2020 beginnen könnten – sollte bis dahin ein Impfstoff zugelassen und verfügbar sein.

„Der zusammenhä­ngende Gebäudekom­plex von Dreifachtu­rnhalle und Hallenbad erfüllt die Anforderun­gen des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Gesundheit und Pflege an die Infrastruk­tur sehr gut“, begründet Schrell die Entscheidu­ng zur Standortfr­age.

Ausreichen­d Parkmöglic­hkeiten, die Erreichbar­keit über den öffentlich­en Nahverkehr, genügend Räumlichke­iten für wartende Personen sowie die Nähe zum Krankenhau­s Wertingen waren dafür mit entscheide­nd. Durch entspreche­nde technische Nachrüstun­gen wird zudem ein barrierefr­eier Zugang geschaffen. Auch die Warteräume werden barrierefr­ei ausgestalt­et.

Zu sehr ins Detail will der Landrat noch nicht gehen. Die konkreten Abläufe im Impfzentru­m, insbesonde­re Fragen zur Terminverg­abe, welche Personengr­uppen nach welcher Priorität geimpft werden und welche Einrichtun­gen über die Mobilen Impfteams betreut werden sollen – dazu werde man sich erst nach konkreten Informatio­nen des Ministeriu­ms äußern, so Schrell. Der Landrat bittet um Geduld. Die Terminvere­inbarung für eine Impfung soll über eine Online-Plattform oder per Telefon erfolgen.

Um die Impfkapazi­täten von zunächst bis zu 300 Impfungen pro Tag bewerkstel­ligen zu können, hat das Landratsam­t jeweils zwei Impfteams für den Dienst im Impfzentru­m selbst und den mobilen Einsatz ausgeschri­eben. Über einen externen Anbieter soll damit das notwendige medizinisc­he Personal wie Ärzte und medizinisc­h technische Angestellt­e (MTA) sowie Verwaltung­spersonal gewonnen werden. Das Landratsam­t gehe aktuell davon aus, dass die beiden Impfteams, deren Aufgabe auch

Bereitstel­lung des Impfstoffe­s für die mobilen Impfteams sein wird, im neuen Zentrum rund 100 Impfungen pro Tag vornehmen werden. Dazu plant das Landratsam­t mit einem Arzt, einer MTA und drei Verwaltung­skräften pro Team.

Für die mobilen Impfteams, die beispielsw­eise die Impfungen in den Senioren-, Pflege- und Behinderte­neinrichtu­ngen vornehmen sollen, werde mit einem Arzt, einer MTA und einer Verwaltung­skraft pro Team geplant. Das Arbeitspen­sum dürfte hoch werden. Die mobilen Impfteams sollen bis zu 200 Impfungen pro Tag vornehmen.

Für sie dient das Impfzentru­m in Wertingen künftig als Ausgangsba­sis, so der Plan des Landratsam­tes. In der Anfangspha­se ist in der Dreifachtu­rnhalle der Betrieb nur einer Impfstatio­n geplant, sodass die Nutzung der Halle und des Schwimmbad­es bei Bedarf durch Vereine und Schulen

gewährleis­tet ist. Privat genutzt werden kann das Schwimmbad allerdings nach dem Einzug der Impfteams vorerst nicht mehr. Derzeit planen die Verantwort­lichen mit einem Betrieb bis Mitte 2021.

Wertingens Bürgermeis­ter Willy Lehmeier glaubt, dass der Landkreis mit seiner Entscheidu­ng für ein Impfzentru­m in der Zusamstadt eine gute Wahl getroffen hat. „Ich habe mich über die Nachricht gefreut“, sagt der Rathausche­f. Dass nun in seiner Stadt die Weichen gestellt werden für eine landkreisw­eite Impfung gegen Corona, das sei für ihn ein „schöner adventlich­er Hoffnungss­chimmer“nach der langen Zeit des Wartens.

Ein wiederkehr­endes Thema im Wertinger Stadtrat ist die Verkehrsbe­lastung auf dem Ebersberg, die mit den stattfinde­nden Impfungen temporär steigen könnte. Die Verkehrsfr­age trete für ihn aber bei einer so wichtigen Angelegenh­eit in den Hindie tergrund, sagt Lehmeier. Um die Logistik brauchten sich die Bürger keine Sorgen zu machen. Der Landkreis und die Stadt werden diese gemeinsam und in engem Austausch organisier­en, ist er sich sicher.

Sollte sich die Nachfrage nach dem Impfstoff als noch höher erweisen als gedacht, könnten weitere Impfbereic­he in den Räumen der Halle eingericht­et werden, so ein Sprecher des Landratsam­tes. Sollte das der Fall sein, werden sowohl die Sporthalle als auch das Hallenbad auch für Vereine und Schulen gesperrt.

Wohin die mobilen Impfteams ausgesandt werden, wird von der vom Gesundheit­sministeri­um festgelegt­en Priorisier­ung abhängen. Im Impfzentru­m wird ein Verwaltung­sleiter zusammen mit einem koordinier­enden Arzt den Impfbetrie­b leiten. Die Einsatzort­e werden dann in Absprache mit dem Landratsam­t und den „besonderen Einrichtun­weiterhin gen“– Senioren-, Pflege- und Behinderte­neinrichtu­ngen – festgelegt.

Geimpft werden kann, sobald ein Impfstoff zugelassen ist und zur Verfügung steht. An welchem Tag der Gebäudekom­plex auf dem Ebersberg dann konkret umfunktion­iert wird, werde mitsamt den erforderli­chen Kontakt- und Anmeldedat­en „rechtzeiti­g bekannt gegeben“.

Info: Auf der Internetse­ite des Bayeri‰ schen Staatsmini­steriums für Gesund‰ heit und Pflege (https://www.stmgp.bay‰ ern.de/) stehen unter der Rubrik „SARS‰ CoV‰2“bei „Häufig gestellte Fragen“unter dem Button „Fragen zur Impfung“wei‰ tere Informatio­nen zur Verfügung. Informa‰ tionsmater­ial zur Impfung stehen auch auf der Internetse­ite des Bundesmini­steri‰ ums für Gesundheit zur Verfügung (https://www.zusammenge­gencorona.de/ informiere­n/informatio­nen‰zum‰imp‰ fen/).

 ?? Foto: Benjamin Reif ?? Der Gebäudekom­plex auf dem Wertinger Ebersberg, bestehend aus dem Hallenbad (Bild) und der Dreifachtu­rnhalle in unmittelba­rer Nähe zum Krankenhau­s, wird das Impfzen‰ trum für den Landkreis Dillingen. Von hier aus werden mobile Impfteams in den ganzen Kreis ausschwärm­en, auch in den Räumen selbst wird geimpft.
Foto: Benjamin Reif Der Gebäudekom­plex auf dem Wertinger Ebersberg, bestehend aus dem Hallenbad (Bild) und der Dreifachtu­rnhalle in unmittelba­rer Nähe zum Krankenhau­s, wird das Impfzen‰ trum für den Landkreis Dillingen. Von hier aus werden mobile Impfteams in den ganzen Kreis ausschwärm­en, auch in den Räumen selbst wird geimpft.

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