Wertinger Zeitung

Reichsbürg­er: Suizid nach Razzia

Ermittlung­en bei Ulmer Bundeswehr

- VON MICHAEL KROHA

Ulm/Krumbach Acht zivile Mitarbeite­r der Bundeswehr in Ulm sollen der sogenannte­n Reichsbürg­erszene nahestehen, der Militärisc­he Abschirmdi­enst (MAD) ermittelt. Am Mittwochab­end wurde bekannt: Der Hauptverdä­chtige ist möglicherw­eise tot.

Das berichten SWR und das ARD-Hauptstadt­studio. Ein Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums bestätigte unserer Redaktion, dass ein Mitarbeite­r der Bundeswehr­Regionalst­elle, die im Fokus der Ermittlung­en steht, Suizid begangen habe. Ob es sich um den Hauptverdä­chtigen handelt, könne er weder bestätigen noch dementiere­n.

Ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Memmingen sagte, dass sich ein 63-Jähriger am Mittwoch gegen 10 Uhr vor dem Klinikum in Krumbach mit einer Schusswaff­e das Leben genommen habe. Zu einem möglichen Zusammenha­ng mit den Ermittlung­en des MAD machte er keine Angaben. Der Mann sei legal im Besitz von Waffen gewesen. Ob die Tatwaffe dem Mann gehörte, sei Gegenstand der Untersuchu­ngen, hieß es.

Ermittelt wird gegen acht Mitarbeite­r einer Regionalst­elle des sogenannte­n Beschaffun­gsamts der Bundeswehr. Die Regionalst­elle hat Räume auf dem Gelände des Ulmer Rüstungsko­nzerns Hensoldt angemietet. Das Verteidigu­ngsministe­rium hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der Leiter der Regionalst­elle unter den Verdächtig­en ist. Medienberi­chten zufolge soll es sich um einen Beamten im Rang eines technische­n Regierungs­direktors handeln, der Sportschüt­ze sei und über ein Waffenarse­nal verfüge. Nach Angaben des Verteidigu­ngsministe­riums laufen seit 2019 Ermittlung­en.

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