Haustiere mit Corona infiziert
Hund aus München, Katze aus Frankfurt
Greifswald/München In Deutschland sind bei einem Hund aus München und einer Katze aus Frankfurt am Main Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Proben der Katze seien im Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bei Greifswald untersucht worden, sagte dessen Präsident Thomas Mettenleiter am Mittwoch. Bei der Frankfurter Katze seien Antikörper nachgewiesen worden, sagte der Wissenschaftler. Das Tier habe die Infektion überlebt. Zu dem Hund aus München konnte er keine weiteren Angaben machen.
Die Katze sei getestet worden, weil in ihrem Haushalt Sars-CoV-2 nachgewiesen worden war. Überrascht habe ihn der Befund nicht. „Wir wissen seit dem Frühjahr, dass sie infizierbar sind“, sagte er. Weltweit seien rund 70 bestätigte Fälle bei Haustieren bekannt. Zwei Drittel davon seien Katzen, ein Drittel Hunde. Aus Zoos seien mehrere Infektionen von Großkatzen bekannt. Wer Frettchen halte, müsse ebenfalls damit rechnen, dass sie sich anstecken können. Infizierte Menschen sollten daher auch Abstand zu ihren Haustieren halten. Die Vierbeiner könnten durch das Coronavirus ebenfalls an Atemwegsinfektionen erkranken und schlimmstenfalls sterben. Dass das Virus mutiere und vom Haustier wieder auf den Menschen übertragen werde, befürchte er aber nicht.
Nach Corona-Ausbrüchen auf Nerzfarmen in Dänemark warnte Mettenleiter vor der Übertragung vom Menschen auf Wildtiere. „Das ist im Zweifelsfall nicht nur für die Tiere gefährlich, sondern auch für uns Menschen.“Beim Kontakt mit Mardern und Fledermäusen sei besondere Vorsicht geboten.