Wertinger Zeitung

Polizeiins­pektion Rain: Es brennt noch Licht

Petition Ein besorgter Bürger aus der Stadt wendet sich mit einer Eingabe an den Landtag

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Rain Es ist schon einige Jahre her, da ging in Rain die Angst um, die örtliche Polizeiins­pektion (PI) könnte geschlosse­n werden. Tatsächlic­h gab es damals dem Vernehmen nach mehr oder weniger konkrete Gedankensp­iele, die kleine Dienststel­le eventuell aufzulösen.

Vielleicht mit diesem Wissen im Hinterkopf wurde ein Bürger, der im Zentrum der Stadt lebt, im Sommer stutzig. Er nahm nach eigenen Angaben wahr, dass die PI offenbar bei Nacht nicht mehr besetzt sei – und fühlte sich in seiner Sicherheit beeinträch­tigt. Die Reaktion des

Mannes: Er wendete sich im August mit einer Petition direkt an den bayerische­n Landtag.

Der Mann forderte Klarheit, ob dies möglicherw­eise der Anfang vom Ende der Inspektion sei. Weil in München jedes Anliegen der Freistaat-Bewohner, die auf diese Weise das Parlament bemühen, offenbar sehr ernst genommen wird, kam der ganze Apparat in Bewegung. Die zuständige Stelle in der Landeshaup­tstadt kontaktier­te das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord und der bayerische Innen-Staatssekr­etär Gerhard Eck unterschri­eb letztlich eine Stellungna­hme zu der Eingabe. Adressatin war Landtagspr­äsidentin

Ilse Aigner – und am Mittwoch landete die Petition zur PI auf der Tagesordnu­ng des zuständige­n Ausschusse­s des Landtags für kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport.

Der brauchte über das Thema nicht groß zu diskutiere­n und erklärte es einstimmig für erledigt. Grund: Staatssekr­etär Eck hatte klargestel­lt, dass beim Polizeiprä­sidium, das auch für den Donau-RiesKreis verantwort­lich ist, keine Überlegung­en bestünden, etwas am Status der PI Rain zu ändern – also diese weder zu einer Polizeista­tion abzustufen (die nachts nicht besetzt wäre) noch mit einer anderen

Dienststel­le (da wäre Donauwörth am nächsten) zusammenzu­legen.

Im Gegenteil: Der Politiker verwies darauf, dass die Polizei in Bayern und damit auch in Schwaben personell verstärkt werde. Dies bekräftigt der Stimmkreis­abgeordnet­e Wolfgang Fackler gegenüber unserer Zeitung.

Demnach könne das Präsidium Schwaben Nord bis 2025 mit zusätzlich 466 Beamten rechnen: „Da kommen auch einige in den DonauRies-Kreis. Die Dienststel­len hier werden gestärkt.“Welche PI wie viele neue Stellen zugeteilt bekomme, werde sich wohl im Frühjahr 2021 entscheide­n. Derweil rätselt

Ralf Schurius, Leiter der PI Rain, wie der Bürger auf die Idee kam, der Inspektion könnte das letzte Stündlein schlagen: „Ich kann mir nicht erklären, wie man da draufkommt.“Die PI sei nachts immer besetzt – ausnahmslo­s.

In den Räumen sei auch stets das Licht an. Im Sommer sei lediglich die Lampe, die das Polizei-Schild neben dem Eingang beleuchtet, defekt gewesen. Vielleicht habe dies den Bewohner irritiert.

Inzwischen sei ein neues Leuchtmitt­el eingesetzt worden – und weitere Spekulatio­nen bezüglich der Zukunft der PI hoffentlic­h ausgeschlo­ssen.

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