Polizeiinspektion Rain: Es brennt noch Licht
Petition Ein besorgter Bürger aus der Stadt wendet sich mit einer Eingabe an den Landtag
Rain Es ist schon einige Jahre her, da ging in Rain die Angst um, die örtliche Polizeiinspektion (PI) könnte geschlossen werden. Tatsächlich gab es damals dem Vernehmen nach mehr oder weniger konkrete Gedankenspiele, die kleine Dienststelle eventuell aufzulösen.
Vielleicht mit diesem Wissen im Hinterkopf wurde ein Bürger, der im Zentrum der Stadt lebt, im Sommer stutzig. Er nahm nach eigenen Angaben wahr, dass die PI offenbar bei Nacht nicht mehr besetzt sei – und fühlte sich in seiner Sicherheit beeinträchtigt. Die Reaktion des
Mannes: Er wendete sich im August mit einer Petition direkt an den bayerischen Landtag.
Der Mann forderte Klarheit, ob dies möglicherweise der Anfang vom Ende der Inspektion sei. Weil in München jedes Anliegen der Freistaat-Bewohner, die auf diese Weise das Parlament bemühen, offenbar sehr ernst genommen wird, kam der ganze Apparat in Bewegung. Die zuständige Stelle in der Landeshauptstadt kontaktierte das Polizeipräsidium Schwaben Nord und der bayerische Innen-Staatssekretär Gerhard Eck unterschrieb letztlich eine Stellungnahme zu der Eingabe. Adressatin war Landtagspräsidentin
Ilse Aigner – und am Mittwoch landete die Petition zur PI auf der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses des Landtags für kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport.
Der brauchte über das Thema nicht groß zu diskutieren und erklärte es einstimmig für erledigt. Grund: Staatssekretär Eck hatte klargestellt, dass beim Polizeipräsidium, das auch für den Donau-RiesKreis verantwortlich ist, keine Überlegungen bestünden, etwas am Status der PI Rain zu ändern – also diese weder zu einer Polizeistation abzustufen (die nachts nicht besetzt wäre) noch mit einer anderen
Dienststelle (da wäre Donauwörth am nächsten) zusammenzulegen.
Im Gegenteil: Der Politiker verwies darauf, dass die Polizei in Bayern und damit auch in Schwaben personell verstärkt werde. Dies bekräftigt der Stimmkreisabgeordnete Wolfgang Fackler gegenüber unserer Zeitung.
Demnach könne das Präsidium Schwaben Nord bis 2025 mit zusätzlich 466 Beamten rechnen: „Da kommen auch einige in den DonauRies-Kreis. Die Dienststellen hier werden gestärkt.“Welche PI wie viele neue Stellen zugeteilt bekomme, werde sich wohl im Frühjahr 2021 entscheiden. Derweil rätselt
Ralf Schurius, Leiter der PI Rain, wie der Bürger auf die Idee kam, der Inspektion könnte das letzte Stündlein schlagen: „Ich kann mir nicht erklären, wie man da draufkommt.“Die PI sei nachts immer besetzt – ausnahmslos.
In den Räumen sei auch stets das Licht an. Im Sommer sei lediglich die Lampe, die das Polizei-Schild neben dem Eingang beleuchtet, defekt gewesen. Vielleicht habe dies den Bewohner irritiert.
Inzwischen sei ein neues Leuchtmittel eingesetzt worden – und weitere Spekulationen bezüglich der Zukunft der PI hoffentlich ausgeschlossen.