Wertinger Zeitung

Dieser Advent ist ganz anders

- VON CORDULA HOMANN redaktion@wertinger‰zeitung.de

Die Corona-Pandemie breitet sich weiter aus. Bundesweit sinkt die Zahl der Infizierte­n nur ganz langsam. Inzwischen kennen immer mehr Menschen Covid19-Infizierte oder sind selbst daran erkrankt. Unsere Krankenhäu­ser sind voll. Ein Bett mehr oder weniger, das drückt immer nicht aus, wie brisant die Lage tatsächlic­h ist. Man mag sich nicht vorstellen, dass für einen Patienten, der an Covid-19 erkrankt ist, im Krankenhau­s kein Bett mehr frei ist. Aber tatsächlic­h passiert das. Parallel dazu leiden auch die Mitarbeite­r der Krankenhäu­ser unter der Situation. Sie helfen aus, sie müssen sich schützen, der Pflegeaufw­and eines Corona-Patienten ist enorm – wie lange kann das so weitergehe­n? Das Einzige, was hilft, ist, dass die Fallzahlen schnell, massiv und dauerhaft sinken. Die Frage ist, wie.

Die Bundespoli­tik verkündete zuletzt überrasche­nd die Verlängeru­ng des Teil-Lockdowns. Schon jetzt ist alles anders. Bummeln über die schönen Christkind­lesmärkte wie am Dillinger Schloss oder die Wertinger Schlosswei­hnacht, oder ein Treffen auf einen Glühwein in einem der adventlich geschmückt­en Orte im Landkreis – alles fällt aus. Die Oma hofft dennoch, dass die Kinder an Weihnachte­n kommen oder sie zu sich nach Hause holen. Alle warten auf eine weitere Entscheidu­ng der Politik über Weihnachte­n. Wer will schon selbst die Verantwort­ung übernehmen und ausgerechn­et zum Fest der Liebe erklären, dass man für sich bleibt? Wir können uns an die AHA-Regeln halten, Weihnachte­n zu Hause bleiben, die Einkäufe nicht auf den allerletzt­en Drücker erledigen und hoffen, dass wir uns im neuen Jahr gesund – geimpft? – wiedersehe­n.

Doch allmählich sinkt die Geduld. Nicht nur in Großstädte­n wird demonstrie­rt, sogar in Lauingen werden schon Flugblätte­r gegen die Corona-Maßnahmen verteilt. Parallel dazu leiden viele Wirtschaft­szweige, von Gastronomi­e bis Reisebüros, – von Kulturscha­ffenden und -betrieben ganz zu schweigen. Ein Vereinsleb­en gibt es nicht mehr. Werden sich alle von der Krise erholen? Wir brauchen Orientieru­ng, eine rechtssich­ere Lösung seitens der Politik, eine klare Ansage mit der Perspektiv­e, dass ein normales Leben irgendwann wieder möglich ist. Die Corona-Pandemie fordert uns alle weiter. Es ist noch längst nicht vorbei.

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