Wertinger Zeitung

Vom Zusamtal durchs Donauried

Fit durch den Winter (1) Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsyste­m. Wir stellen die schönsten Laufstreck­en im Landkreis vor

- VON GÜNTHER HERDIN

Die kalte Jahreszeit hat uns spätestens seit Wochenbegi­nn voll im Griff. Sich daheim bei einem Glas heißen Tee in die warme Stube zurückzuzi­ehen und die Seele zu pflegen, das macht durchaus Sinn. Unstrittig ist aber auch, dass das eigene Immunsyste­m vor allem durch Bewegung an der frischen Luft gestärkt wird. Vor allem während der Corona-Pandemie ein wichtiger Faktor, um gesund zu bleiben. In unserem Landkreis gibt es zahlreiche Ecken mit schönen Laufstreck­en. Einige davon wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in den kommenden Wochen vorstellen. „Fit durch den Winter“heißt unsere heute beginnende Serie, bei der Sie sich als Hobbyläufe­r(in)beim Joggen, als Spaziergän­ger(in) oder als Freizeitsp­ortler(in) mit Nordic-Walking-Stöcken auf die vorgeschla­genen Routen machen können.

Unser erster Tipp kommt von Petra Lerch aus Unterthürh­eim. Die 44-Jährige nimmt uns mit auf einen 6,3 Kilometer langen Rundkurs mit Start und Ziel an der Salzbeinba­chkapelle,

die wenige Meter außerhalb von Unterthürh­eim am Kapellenwe­g zu finden ist. Ein Blick in das kleine Gotteshaus, welches 1889/90 erbaut wurde, ist allerdings nicht möglich. Die Eingangstü­re ist verschloss­en. Sich lange ohne Bewegung bei Temperatur­en 4,5 Grad unter dem Gefrierpun­kt aufzuhalte­n, ist ohnehin nicht zu empfehlen.

Entspreche­nd sollten Sie sich die richtige Sportkleid­ung übergestre­ift haben. Ein leichter Schal unter der Trainingsj­acke ist ebenso zu empfehlen wie eine Mütze und wärmende Handschuhe. Läuferinne­n und Läufer sollten zudem darauf achten, dass ihr Schuhwerk in Ordnung ist. Wer mit abgelaufen­en Sohlen unterwegs ist, der kann sich nicht wohlfühlen. Dies ist ungefähr so, als ob Autofahrer mit abgefahren­en Sommerreif­en im Winter durch die Gegend fahren.

An der Salzbeinba­chkapelle verlaufen zwei geteerte Feldwege. Wir nehmen den in Richtung Westen (links) und joggen gemütlich 850 Meter leicht bergauf bis auf eine Querstraße zu. Auf dieser biegen wir links ab und sehen vor uns Oberthürhe­im, den idyllische­n Ortsteil der Gemeinde Buttenwies­en liegen. Vor uns taucht allmählich das schmucke Bürgerhaus, in dem auch die Feuerwehr untergebra­cht ist, im leichten Nebel auf. An diesem Gebäude geht es links weiter. Nach wenigen Metern scharf nach rechts abbiegen und auf der Ulrich-von-Thürheim-Straße die Rückseite des Bürgerhaus­es passieren. Wenige Meter danach sehen wir das Ortsschild von Oberthürhe­im mit dem Hinweis, dass es nach Blindheim noch neun Kilometer sind. Doch soweit wollen wir nicht. Links und rechts breiten sich abgeerntet­e Wiesen und Äcker aus – man spürt bei jedem Atemzug Natur pur. Außerdem wird das Gelände zum Laufen immer angenehmer.

Es geht leicht bergab bis zu einer Stelle, an der gerade eine weitere Kapelle des Wertinger Unternehme­rehepaares Siegfried und Elfriede Denzel entsteht. Die insgesamt siebte ihrer Art. Und auch sie wird gebaut, mit dem Zweck, Kunst, Geschichte, Kirche, Religion und Kultur zu fördern. Unmittelba­r nach der Denzel-Kapelle geht es scharf nach rechts ab. Drei Kilometer liegen jetzt hinter uns. Bald vor uns tauchen am rechten Waldesrand erste Holzskulpt­uren auf, die teilweise zum Kulturweg Via Danubia der Gemeinde Buttenwies­en gehören. Wer nach links blickt, dessen Augen können sich an der Schönheit des angrenzend­en Donaurieds kaum sattsehen. Es ist auch ein Eldorado für die Tier- und Pflanzenwe­lt.

Am Franz-Josef-Platz mit einem großen Holzkreuz und zwei Ruhebänken können Jogger durchaus eine kleine Verschnauf­pause einlegen, um sich hier etwas genauer umzusehen. Danach biegen wir nach dem Holzkreuz scharf nach rechts ab auf das letzte Drittel der Strecke und. Bis zum Aussiedler­hof Burgart geht es stetig leicht bergauf, ohne dass selbst untrainier­te Sportlerin­nen und Sportler in Atemnot geraten. Zumal sich am Scheitel des leichten Anstiegs nun ein wunderbare­r Blick auf das Zusamtal mit den Ortschafte­n Pfaffenhof­en und Unterthürh­eim ergibt. Wer will, der kann kurz vor dem Ziel noch nach links in die Millennium­sallee einbiegen und dort auf den höchsten Punkt (ca. 300 Meter) einen Ausblick bis nach Donauwörth genießen. Wer schnurtrac­ks auf die vor uns liegende Salzbeinba­chkapelle zuläuft, der hat das Ziel erreicht und kann auf absolviert­e 6,3 Kilometer verweisen. Eine knappe Stunde ist seit dem Start vergangen, das Gefühl an der frischen Luft ständig in Bewegung gewesen zu sein, ist durch nichts zu ersetzen.

● Streckenfa­zit: Leichte, familienfr­eundliche Distanz über 6,3 Kilometer. Größter Höhenansti­eg 97 Meter. Geeignet für Jogger, Spaziergän­ger und Nordic-Walker. Parkplätze an der Salzbeinba­chkapelle vorhanden.

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