Wertinger Zeitung

Und nachts rollt der Güterzug

Was die Bahn zwischen Ulm und Augsburg plant

- VON JOSEF KARG

Augsburg Die Bahnstreck­e zwischen Ulm und Augsburg gehört zu den am dichtesten befahrenen Trassen im Süden Deutschlan­ds. Denn für den Nahverkehr ist der etwa 85 Kilometer lange zweigleisi­ge Abschnitt eine unverzicht­bare Verkehrsad­er. Als Teil der Verbindung von Köln über Frankfurt und Stuttgart in Richtung München hat die Strecke zudem eine erhebliche überregion­ale Bedeutung – sowohl beim Personen- als auch beim Güterverke­hr.

Im nächsten Jahrzehnt soll die Strecke nun aus- beziehungs­weise neu gebaut werden, damit speziell der Schnellzug­verkehr beschleuni­gt wird. Die Verbindung Ulm und Augsburg soll statt bisher in 40 künftig in 26 Minuten bewältigt werden.

Gleichzeit­ig soll die neue Strecke auch für den Güterverke­hr tauglich gemacht werden. Darum könnten nur sehr behutsam Steigungen im Gelände bei dem künftigen Streckenve­rlauf bewältigt werden, erklärte Projektlei­ter Markus Baumann. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob sich Schnellver­kehr und Güterzüge auf so einer Route nicht ausschließ­en?

Ein Bahnsprech­er bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Strecke für beide Verkehrsar­ten ausgelegt werden soll. Denn während der Schnellzug­verkehr vorwiegend tagsüber unterwegs sei, würden die Warentrans­porte schwerpunk­tmäßig nachts stattfinde­n.

Derzeit verkehren die Züge des Fern-, Nah- und Güterverke­hrs in dichter Folge auf dem zweigleisi­gen Abschnitt. Um die Voraussetz­ungen für einen schnellere­n und verbessert­en Schienenve­rkehr in der Region Bayerisch Schwaben zu schaffen, kann der schnelle Fernverkeh­r allerdings nach dem Neubau bei Bedarf auch vom langsamere­n Nahund Güterverke­hr getrennt werden, heißt es bei der Bahn. Dies könne auf den Bestandstr­assen geschehen.

Im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030, wo die Strecke im vordringli­chen Bedarf eingestuft ist, wurde im Übrigen festgelegt, dass es für den zukünftige­n Verlauf keine Vorfestleg­ung gibt – er wird künftig im Dialog mit der Bevölkerun­g bestimmt.

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