Jetzt braucht es Unterstützung
Bei dem Corona-Ausbruch im Wertinger Seniorenheim zeigt sich, wie schon in Bissingen im April, der wahre Abgrund, in den wir blicken. Trotz aller noch so gründlichen Vorkehrungen ist das Virus jetzt da, und es tötet die Schwachen unserer Gesellschaft. Diejenigen, die wir eigentlich schützen wollten, denen jetzt kein friedlicher Lebensabend vergönnt ist.
Den Bewohnern wie den Angehörigen wünscht man viel Kraft in diesen Tagen. Viele werden große Angst um ihre Väter, Mütter, Omas und Opas haben, und viele Bewohner wird die Sorge um die eigene Gesundheit umtreiben. Ebenso wünscht man denen Kraft, die an vorderster Front arbeiten – dem Pflegepersonal, das Enormes leistet, um die Situation innerhalb des Heimes so gut wie möglich zu gestalten.
Die Ursachen des Corona-Ausbruchs sind im ganzen Landkreis Gesprächsthema, sie werden aber wohl nicht mehr rekonstruiert werden können. Wie konnte es dazu kommen? Diese Frage wird derzeit an vielen Küchentischen in der Region diskutiert. Gesagt sei dazu nur: Das Hygienekonzept in St. Klara wurde mit großer Sorgfalt verfolgt. Dies hat auch das Gesundheitsamt dem Personal attestiert. Ob ein individueller Fehler für den Ausbruch verantwortlich war, ist reine Spekulation. In dieser Situation führen solche Überlegungen nicht weiter. Die Pfleger in St. Klara befinden sich in einer Lage, die ihnen alles abverlangt. Sie arbeiten bis zur Erschöpfung und müssen zudem auch selbst um ihre eigene Gesundheit Sorge haben.
Alle Beteiligten brauchen und verdienen jetzt unsere Unterstützung, sonst nichts.