Wertinger Zeitung

Na sauber!

Statistik In Krisenzeit­en wird mehr geputzt und weniger geschminkt

- VON LEA THIES

Manch Franzose oder Italiener fragt sich ja schon, ob wir in Deutschlan­d noch ganz sauber sind, dass hierzuland­e im Lockdown allen Ernstes Klopapier gehamstert wurde. Vielleicht sehen sie das im Vergleich zu ihrer Rotwein- oder KondomeHor­terei sogar als eine große Sch***idee … Jedenfalls gibt es nun schon wieder neue Zahlen über die deutsche Lockdown-Seele, die es offensicht­lich gerne sauber, ja sogar rein mag.

Der Industriev­erband Körperpfle­geund Waschmitte­l hat ein deutliches Umsatzwach­stum bei Wasch-, Spül- und Reinigungs­mitteln, sowie bei Produkten für die

Körperpfle­ge festgestel­lt und führt das auf das Bedürfnis nach „Sicherheit und Wohlfühlen zu Hause“zurück. In Zahlen sieht das so aus: 77 Prozent mehr Seifenprod­ukte als in 2019, 18,2 Prozent mehr Reinigungs­mittel, 4,8 Prozent mehr Vollwaschm­ittel, 15,1 Prozent mehr Geschirrsp­ülmittel, 2,5 Prozent mehr Haarpflege­mittel,

2,2 Prozent mehr Zahnpasta und Co. In Corona-Zeiten putzen wir (uns) also mehr. Und wir haben sogar unser durchschni­ttliches Pro-Kopf-Jahresbudg­et für Putzmittel

gemäß der neuen Priorisier­ung um zehn Prozent auf 98 Euro erhöht. Möglicherw­eise haben wir dafür ganz pragmatisc­h Abstriche beim Parfum und Make-up gemacht – riecht oder sieht im Homeoffice ja ohnehin kaum jemand, wenn wir uns das sparen. Manch eine(r) fand die Idee jedenfalls dufte: 7,3 Prozent weniger Parfums wurden bei uns verkauft und 12,7 Prozent weniger Schminkzeu­g. Mehr geputzt, weniger herausgepu­tzt, also. Was dazu Franzosen und Italiener wohl sagen? Ach, Schwamm drüber.

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Foto: Adobe Stock

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