Ein harter Einschnitt für die MAN-Welt
Wer glaubte, im VolkswagenReich geht es für Beschäftigte kuschelig zu, muss nun endgültig umdenken. Auch durch den Konzern mit weltweit 670000 Mitarbeitern pfeift ein eisiger Wind des Kapitalismus, wenn die Rendite eines Bereichs länger mau ausfällt. Daran ändert die enorme Macht der Betriebsräte und der Gewerkschaft IG Metall bei dem Wolfsburger Konzern nichts. Selbst die Tatsache, dass das Land Niedersachsen mit einem SPD-Ministerpräsidenten an der Spitze VW-Großaktionär ist, kann einen Arbeitsplatzabbau in solchen Fällen schwer verhindern. Das bekamen die Beschäftigten der Marken VW und Audi, nun aber auch die Augsburger Tochterfirma MAN Energy Solutions zu spüren. Dass dort allein in Augsburg rund 800 Beschäftigte gehen sollen, ist ein harter Einschnitt für den Wirtschaftsstandort Bayern.
Dabei mussten die Arbeitnehmervertreter die Zähne zusammenbeißen, ihren Zorn runter schlucken und das Beste für die Beschäftigten
rausholen. So ist es ihnen gelungen, den ursprünglich geplanten Abbau von rund 1800 Jobs in Augsburg zu verhindern, also rund 1000 Stellen zu sichern. Und sie konnten im Zusammenspiel mit Unternehmens-Chef Uwe Lauber erreichen, dass Entlassungen, also Tiefkühl-Kapitalismus, möglichst vermieden werden sollen.
Das ist ein Teil-Erfolg. Mehr ging nicht, was für die hunderten betroffenen Mitarbeiter kein Trost ist, zumal die Corona-Krise auch noch nächstes Jahr wütet und die Suche nach einem neuen Job erschwert.