Zahlen steigen weiter
Fast 4000 neue Corona-Infektionen an einem Tag in Bayern
München Zeitgleich zum Inkrafttreten strengerer Corona-Schutzmaßnahmen und der Ausrufung des Katastrophenfalls sind in Bayern die Infektionszahlen noch einmal gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) meldete am Mittwoch 3982 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Vor einer Woche lag diese Zahl noch bei 3325. Innerhalb eines Tages wurden am Mittwoch 108 neue Todesfälle gemeldet. Vor einer Woche waren es 97.
Seit Mittwoch gelten in bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 pro 100000 Einwohner Ausgangssperren von 21 Uhr am Abend bis 5 Uhr am Morgen. Von dieser Regelung waren am Mittwoch laut LGL 31 Kreise und kreisfreie Städte in Bayern betroffen – in unserer Region die Stadt und der Landkreis Augsburg sowie die Kreise Günzburg, Neu-Ulm und Lindau (Bodensee). Den höchsten Stand meldet weiter der ostbayerische Landkreis Regen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 589.
Ebenfalls am Mittwoch begannen im Landtag die Beratungen über den Haushalt für das kommende Jahr. Die Staatsregierung will die geplante Obergrenze von maximal 20 Milliarden Euro neuen Schulden zur Bewältigung der Corona-Krise unbedingt einhalten – gibt dafür aber keine endgültige Garantie. Man müsste mit dieser Summe bis Ende 2021 „eigentlich“auskommen, sagte Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU). Er habe aber keine Glaskugel – und niemand wisse, was im neuen Jahr passiere. „Wir werden 2021 weiter Krisenbewältigung betreiben“, sagte Füracker. Deshalb habe man einen „Vernunfthaushalt“vorgelegt. Man konzentriere sich auf die Dinge, die das Land durch die Krise führten, und auf Investitionen. Man finanziere nicht das Wünschenswerte, sondern das Notwendige. Zudem verwies er darauf, dass man zwei Milliarden Euro aus der Rücklage entnehme und in den Ressorts 500 Millionen einspare. Insgesamt summiert sich der Etat auf 70,2 Milliarden Euro. Über die bereits in diesem Jahr geplanten 20 Milliarden Euro hinaus soll es – jedenfalls nach derzeitiger Planung – keine weiteren Corona-Schulden geben.