Wieder streikt die Technik
Digitalisierung Probleme mit Lernplattform Mebis für Schulen
München Zum Start des Wechselunterrichts in höheren Schulklassen am Mittwoch in Bayern werfen die Landtags-Grünen Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) „eklatantes Versagen“vor. Die störanfällige Lernplattform Mebis sei bereits in den ersten Stunden in die Knie gegangen, sagte Max Deisenhofer, Grünen-Sprecher für digitales Lernen, in München. Dabei habe Piazolo acht Monate Zeit gehabt, die Software nachbessern zu lassen und ausreichend Systemressourcen für massenhaften Distanzunterricht bereitzustellen. „Dass dies anscheinend nicht geschah und die
Schulen jetzt erneut unverschuldet ihrem Bildungsauftrag nicht nachkommen können, ist ein eklatantes Versagen von Michael Piazolo und stellt dessen Eignung für das verantwortungsvolle Amt massiv infrage“, kritisierte Deisenhofer.
Bereits bei den bayernweiten Schulschließungen wegen Corona im Frühling gab es Probleme mit Mebis, unter anderem wegen Überlastung. Die Störung am Mittwoch war vormittags wieder behoben. Das Kultusministerium entschuldigte sich für den Ausfall, der rund zweieinhalb Stunden dauerte. Grund sei nach jetzigem Kenntnisstand ein Fehler infolge eines Updates gewesen, hieß es. Die Kritik Deisenhofers wies das Ministerium zurück. Seit März habe man mit hoher Intensität an der Optimierung der Systeme gearbeitet. Statt sechs gebe es nun 28 Server, die Leistungsfähigkeit habe sich verzehnfacht und die Rechenleistung sei erweitert worden. „Eine Überlastung der Server ist heute nicht aufgetreten“, stellte das Ministerium klar. Es lasse sich jedoch nicht ausschließen, dass das Angebot wie jede online-basierte Software bei stark erhöhten Zugriffszahlen bisweilen nur eingeschränkt erreichbar sei.