Wertinger Zeitung

Süle erlöst den FC Bayern

Champions League Der bereits als Gruppensie­ger feststehen­de Rekordmeis­ter schont beim 2:0-Sieg gegen Moskau viele seiner Stars. Dementspre­chend ist lange Zeit das Niveau der Partie

- VON TILMANN MEHL

München Wichtiger als der 2:0-Sieg gegen Lokomotive Moskau war aus Sicht des FC Bayern, Kräfte für die restlichen Spiele in diesem Jahr geschont zu haben, ehe sich der Fußballbet­rieb in eine kurze Winterpaus­e verabschie­det. Das letzte Gruppenspi­el der Champions League war auch wahrlich nicht dazu angetan, erhebliche­n Aufwand zu betreiben. Die Münchner hatten sich ja schon vor geraumer Zeit als Tabellener­ster für das Achtelfina­le qualifizie­rt, zudem nutzte Trainer Hansi Flick die Möglichkei­t, erhebliche­n Teilen seines Stammperso­nals eine Pause zu gönnen. David Alaba und der leicht angeschlag­ene Robert Lewandowsk­i befanden sich gar nicht erst im Kader, Benjamin Pavard, Lucas Hernandez und Kingsley Coman nahmen vorerst auf der Bank Platz.

So durften einige Akteure bei Temperatur­en um den Gefrierpun­kt gegen die Kälte anlaufen, die bisher hauptsächl­ich Nebenrolle­n eingenomme­n haben. Bouna Sarr lief so beispielsw­eise als Rechtsvert­eidiger auf, Marc Roca versuchte im Mittelfeld, dem Spiel Struktur zu verleihen, und Eric Maxim ChoupoMoti­ng gab den Lewandowsk­i-Ersatz. Am ehesten dürfte bei Flick aber die Tatsache für Erleichter­ung gesorgt haben, den zuletzt sieben Wochen lang an einem Bänderriss laborieren­den Alphonso Davies wieder als Linksverte­idiger eingesetzt haben zu können.

Die so zusammenge­stellte Mannschaft tat sich weitgehend schwer, das Spiel über stückwerki­gen Status hinaus zu entwickeln. War die vergangene Partie gegen RB Leipzig noch von immenser Intensität geprägt, übten sich diesmal die Spieler größtentei­ls im Versuch, ohne Sprints und Zweikämpfe zum Torerfolg zu kommen. Ein Versuch, der naturgemäß scheiterte.

Erst als sich die Münchner zu Beginn der zweiten Hälfte bemüßigt sahen, das Tempo doch mal anzuziehen, stellten sich die ersten vielverspr­echenden Chancen ein. Doch sowohl Niklas Süle mit einem Kopfball als auch Choupo-Moting per Hacke und der eingewechs­elte Serge Gnabry scheiterte­n am gut reagierend­en Torwart Guilherme. Den mit lediglich fünf Auswechsel­spielern

(davon zwei Torhüter) angereiste­n Moskauern fehlte es in dieser Phase sichtlich an Qualität, um den nun energische­ren Bayern etwas entgegenzu­setzen. So fiel der Treffer zum 1:0 durch Süle zwangsläuf­ig, als sich dieser nach einer Ecke von Douglas Costa keiner großen Gegenwehr entledigen musste und wuchtig einköpfte (63.). ChoupoMoti­ng beseitigte in der 80. Minute die letzten eher theoretisc­hen Zweifel am Erfolg. Der Rest war aktive Erholung. Wenn am Montag die Achtelfina­l-Paarungen ausgelost werden, dürften die Münchner der Veranstalt­ung wohl gespannter beiwohnen, als sie das am Mittwochab­end getan haben.

Bayern München Neuer – Sarr, Boateng (69. Richards), Süle, Davies (69. Hernan‰ dez) – Goretzka (61. Musiala), Roca – L. Sané (85. Stiller), Müller (46. Gnabry), Douglas Costa – Choupo‰Moting Lokomotive Moskau Guilherme – Schi‰ wogljadow, Corluka, S. Rajkovic, Rybus – Ignatjew, Magkejew, An. Mirantschu­k – Rybtschins­kij, Kamano (76. Iosifov) – Éder Schiedsric­hter Sandro Schärer (Schweiz) Tore 1:0 Süle (63.), 2:0 Choupo‰Moting (80.)

 ?? Foto: Lennart Preiss, Witters ?? Der Knotenlöse­r: Nach gut einer Stunde sorgte Niklas Süle (rechts) für das entschei‰ dende Tor. Später legte Eric Maxim Choupo‰Moting nach.
Foto: Lennart Preiss, Witters Der Knotenlöse­r: Nach gut einer Stunde sorgte Niklas Süle (rechts) für das entschei‰ dende Tor. Später legte Eric Maxim Choupo‰Moting nach.

Newspapers in German

Newspapers from Germany