Wertinger Zeitung

Ein Haustier als Weihnachts­geschenk?

Hund, Katze, Kaninchen stehen bei vielen weit oben auf der Wunschlist­e. Ein Tierbaby unter dem Weihnachts­baum mag eine schöne Vorstellun­g sein – aber nicht für alle

- VON SARAH MARIA ZIEWITZ

Ein flauschige­s Kaninchen oder einen Hundewelpe­n wünschen sich manche Kinder zu Weihnachte­n. Doch davon sind nicht alle so begeistert. „Ich halte nichts davon, ein Tier zu verschenke­n! Tiere sind Lebewesen und keine Gegenständ­e“, sagt Vanessa Homann. Sie leitet einen Tierschutz­verein im Bundesland Sachsen-Anhalt.

Die Entscheidu­ng für ein Haustier sollte gut überlegt sein. „Vor allem in der Weihnachts­zeit herrscht in vielen Familien Trubel. Deshalb ist diese Zeit allgemein sehr ungünstig für die Eingewöhnu­ng eines Tieres“, erklärt die Tierschütz­erin. Deshalb werden rund um Weihnachte­n in vielen Zoogeschäf­ten und Tierheimen keine Tiere verkauft oder vermittelt.

Vor der Anschaffun­g eines Haustieres muss einiges bedacht werden. Die meisten Tiere können über zehn Jahre alt werden, Katzen sogar bis zu 20 Jahre. Das ist eine sehr lange Zeit, in der man sich um die Tiere kümmern muss. Außerdem hat jedes Tier unterschie­dliche Bedürfniss­e. „Hunde brauchen viel Auslauf und Aufmerksam­keit. Sie können nicht so gut alleine

sein und sollten als richtiges Familienmi­tglied verstanden werden“, erklärt die Tierschütz­erin.

Kaninchen zum Beispiel brauchen sehr viel Platz zum Toben. Häufig werden sie in viel zu kleinen Käfigen gehalten. „Außerdem dürfen Kaninchen auf gar keinen Fall alleine gehalten werden. Sie brauchen immer mindestens einen Artgenosse­n, am besten mehrere“, sagt Vanessa

Homann. Wer die Nager in der Wohnung halten möchte, stellt ihnen am besten ein ganzes Zimmer zur Verfügung. Oder er lässt sie frei in der Wohnung laufen.

Von gekauftem Trockenfut­ter bekommen sie Bauchweh

Wie bei allen Haustieren ist auch bei Kaninchen das richtige Futter wichtig. Die Tierschütz­erin erklärt: Gekauftes Trockenfut­ter ist für die Nager schädlich. Davon bekommen sie Bauchschme­rzen und Zahnproble­me. Auch Obst und Möhren sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden, denn sie enthalten Zucker. Das ideale Kaninchenf­utter sind frisches Grünzeug und Heu. Davon darf es ruhig etwas mehr sein. Denn anders als wir Menschen essen Kaninchen keine großen Mahlzeiten, sondern immer wieder kleine Mengen.

Vanessa Homann hat noch einen guten Ratschlag: Wenn du deine Kaninchen glücklich machen möchtest, dann zwing sie zu nichts. Die kleinen Fellknäuel sehen zwar kuschlig aus, sind aber keine Kuscheltie­re. Hab Geduld und warte, bis sie zu dir kommen und gestreiche­lt werden möchten. Dann werdet ihr beste Freunde.

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Foto: dpa Tiere sollte man nicht verschenke­n, meint Tierschütz­erin Vanessa Ho‰ mann.

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