Wann wird bei uns geimpft?
Medizin Nach Großbritannien beginnen auch die USA mit einer großen Impfkampagne. Warum Deutschland noch warten muss
Berlin Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt auf eine schnellstmögliche Zulassung der CoronaImpfstoffe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). Dabei gehe es auch um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Handlungsfähigkeit der Europäischen Union, sagte der CDU-Politiker am Sonntag in der Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten. Bund und Länder seien ab 15. Dezember in der Fläche startklar zum Impfen. Zudem stünden erste Dosen schon zur Auslieferung bereit und könnten direkt nach der Zulassung verwendet werden. „Jeder Tag, den wir früher beginnen können, mindert Leid“, sagte Spahn.
Zuletzt waren Fragen laut geworden, warum ein in Deutschland entwickelter Impfstoff zuerst in anderen Ländern genutzt werden kann.
Das Mittel des Mainzer PharmaUnternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hatte als erster Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung in den USA bekommen. Die Vereinigten Staaten stehen vor der größten Impfkampagne in der Geschichte des Landes. Die Auslieferung des mit Trockeneis gekühlten Stoffs sei am Wochenende angelaufen, teilte das Frachtunternehmen FedEx mit. An diesem Montag könne das Impfen beginnen.
Auch in Deutschland wäre man „in einem nationalen Verfahren ohne Zweifel sehr schnell“, sagte Spahn. Doch das letzte Wort hat die Europäische Arzneimittel-Agentur. Bereits Anfang des Monats hatte die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel dem Präparat von Biontech/Pfizer eine Notfallzulassung erteilt. In Großbritannien wird bereits geimpft. (AZ, dpa)