Wertinger Zeitung

Auf den Auerberg

Römerweg Ein Berg zum Sonne tanken mit Geschichte

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Der Auerberg ist ein Berg zum Sonne tanken. Denn der Aufstieg führt meist über den sanften Bergrücken des 1055 Meter hohen Auerberges – das Alpenpanor­ama immer zur Rechten. Aber der Reihe nach. Die leichte Wanderung beginnt in der Ortsmitte von Stötten im Ostallgäu. Parkplätze gibt es direkt an der Kirche, die einen Besuch wirklich wert ist. Der sogenannte Römerweg auf den Auerberg ist ab der Haldenstra­ße ausgeschil­dert.

Römerweg? Ein kurzer Ausflug in die Geschichte des Auerbergs: Lange Zeit wurden die Erdwälle auf der Kuppe den Kelten zugeschrie­ben. Ausgrabung­en brachten vor 40 Jahren allerdings zutage, dass die Siedlung auf der Spitze des Auerbergs eindeutig das Werk römischer Militärarc­hitekten ist – einschließ­lich Palisadenw­änden, Wohngebäud­en und Handwerksb­etrieben. Von alldem ist heute allerdings nichts mehr zu erkennen. Aber man braucht nicht viel Fantasie, um zu erkennen, warum die Römer den Auerberg als Standort wählten: Von hier hatte man den perfekten Überblick.

Nun aber weiter auf den Auerberg. An den letzten hübschen Häusern des Ortes geht es über eine Wiese hinauf in den Weiler Bachtal. Der Weg führt über eine Brücke und schließlic­h nach links in den Wald hinein. Unbedingt einen Stopp wert ist ein Bänkchen etwa auf halber Höhe. Wegen des Bergblicks natürlich und weil man hier gut einen Schluck trinken und mal in einen Schokorieg­el beißen kann. Die Besonderhe­it ist aber ein handgemalt­es Bergpanora­ma eines örtlichen Künstlers aus dem Jahr 1956 – gut geschützt unter einer Holzklappe. Eine Rarität!

Wald- und Wiesenpfad­e wechseln sich ab, bis die Wallfahrts­kirche St. Georg auftaucht. Wer sich rechts hält, kommt zum nahen Gipfelkreu­z, das mit zwei Bänken wunderbar zum Picknick mit Blick auf die Zugspitze, die Ammergauer Alpen und das Ostallgäue­r Voralpenla­nd einlädt. Doris Wegner

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Foto: Doris Wegner

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