Wertinger Zeitung

Für wen sich eine Cyberversi­cherung lohnt Finanzkolu­mne

In diesem Jahr haben sich große Teile unseres Lebens ins Internet verlagert. Wie sieht es da eigentlich mit dem Versicheru­ngsschutz aus? Wer hilft bei Online-Ärger?

-

Angefangen beim Virus oder der Schadsoftw­are auf dem Computer über Cybermobbi­ng bis zum Identitäts­diebstahl ist die Palette an Risiken im Netz groß. Vor diesen Gefahren sollen Cyberversi­cherungen schützen. Das sind Versicheru­ngen fürs Internet, die Haftpflich­t, Rechtsschu­tz und Assistenzl­eistungen kombiniere­n. Ein Teil ihrer Leistungen kann durch andere Versicheru­ngen bereits gedeckt sein. Wer viel im Internet ist und keine Rechtsschu­tzversiche­rung hat, für den kann es sinnvoll sein, hier genauer hinzuschau­en.

Cyberversi­cherungen gelten grundsätzl­ich nur im privaten Bereich. Wer also von zu Hause aus arbeitet und dabei einen Trojaner ins Firmennetz­werk einbringt, braucht eine Versicheru­ngslösung durch den Arbeitgebe­r. Wenn dieser Mitarbeite­r ins Homeoffice schickt, müssen Anweisunge­n zur Gerätesich­erheit und der Internetnu­tzung befolgt und nötige Versicheru­ngen Schutz des Unternehme­ns abgeschlos­sen sein. Letzteres kann nicht auf Arbeitnehm­er abgewälzt werden.

Natürlich ist auch privates Surfen

Rufschädig­ende oder unwahre Einträge in Internetfo­ren, die für Betroffene erhebliche Nachteile im echten Leben mit sich bringen können, stellen ein zunehzum mendes Problem dar. Internetkr­iminelle spähen zudem ständig Daten aus und bemächtige­n sich fremder Identitäte­n. Damit werden dann Onlineeink­äufe oder Banktransa­ktionen getätigt. Cyberversi­cherungen bieten hier neben der psychologi­schen und rechtliche­n Erstberatu­ng einen Schadenser­satzund

Strafrecht­sschutz an. Zudem gehört ein Webscreeni­ng und Löschservi­ce oft in das Leistungsp­aket. Denn nur wenn alle schädliche­n Einträge aufgespürt und gelöscht werden, ist den Opfern von Cybermobbi­ng und Identitäts­diebstahl geholfen.

Eine rundum sichere Lösung gibt es leider nicht. Kein Tarif versichert alles optimal. Bevor man eine Cyberversi­cherung abschließt, sollte man sich mit seinem Risikorisi­koreich. profil beschäftig­en. Wer viel online einkauft, aber nichts mit Social Media am Hut hat, für den ist die Gefahr nicht getätigte Onlinekäuf­e bezahlen zu müssen höher, als auf Facebook verunglimp­ft zu werden. Dementspre­chend zahlt man für leistungss­tarke Cybertarif­e 150 bis 250 Euro im Jahr. Wer aber nur bestimmte Risiken gezielt versichern möchte, kann schon mit 50 Euro pro Jahr auskommen.

Egal wie gut am Ende die Versicheru­ng auch ist, der Selbstschu­tz bleibt unverzicht­bar. Denn auch Cyberversi­cherungen zahlen nur, wenn man Antiviren- und Passwortsc­hutz, die Firewall und Sicherheit­supdates nicht vernachläs­sigt hat.

Sascha Straub ist Fach‰ mann für Finanzfrag­en und Versicheru­ngen bei der Verbrauche­rzentrale Bayern.

 ?? Foto: Antoniogui­llem, Adobe Stock ?? Die Risiken im Internet sind vielfältig: Identitäts­diebstahl, Cybermobbi­ng und Troja‰ ner sind nur einige Beispiele.
Foto: Antoniogui­llem, Adobe Stock Die Risiken im Internet sind vielfältig: Identitäts­diebstahl, Cybermobbi­ng und Troja‰ ner sind nur einige Beispiele.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany