Wertinger Zeitung

Der stressfrei­e Weg zum eigenen Weihnachts­menü

Gastkolumn­e Wer zum ersten Mal für das Fest kocht, sollte nicht mit einer gefüllten Gans anfangen. Auch mit deutlich weniger Aufwand kann man Schmackhaf­tes auf den Tisch zaubern

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Dieses Jahr werden manche mehr Muße haben, um an den Feiertagen leckere Menüs zu zaubern. Viele andere aber haben anstrengen­de Zeiten hinter sich, kochen nicht gerne oder waren es bisher gewohnt, an den Weihnachts­tagen im Familienkr­eis verköstigt zu werden. Doch auch mit wenig Aufwand lässt es sich in den Genuss eines Feiertagsm­enüs kommen.

Der Lebensmitt­elhandel bietet gerade zur Weihnachts­zeit viele Convenienc­eprodukte an, die die

Arbeitssch­ritte einsparen. Aus vakuumiert­en, vorgegarte­n Maroni beispielsw­eise entsteht in wenigen Handgriffe­n eine festliche Suppe. Bei den Beilagen greifen viele gerne auf Sauerkraut oder Blaukraut aus der Konserve zurück, das nur noch erwärmt werden muss. Tiefgekühl­te Beeren, die kurz erhitzt werden, ergeben kombiniert mit Eiscreme ein klassische­s Dessert ganz ohne Aufwand.

Wer frisch kochen will, sollte Rezepte mit Bedacht auswählen. Kochbücher und Internet sind voll von festlich-raffiniert­en Menüvor

die appetitlic­h in Szene gesetzt und profession­ell fotografie­rt werden. Das schraubt die Erwartunge­n hoch, während die Realität oft anders aussieht. Da fällt das Soufflé in sich zusammen oder die Füllung aus den mühevoll selbst gemachten Teigtasche­n läuft heraus. Es gilt also, Rezepte auszusuche­n, die den eigenen Fertigkeit­en entspreche­n. Wer zum ersten Mal einen Braten zubereitet, wird sich mit einem Schweinebr­aten leichter tun als damit, eine Gans zu füllen und zu verschnüre­n. Wer selten bäckt, serviert besser keine Tarte

Tatin zum Nachtisch, sondern lieber einen Bratapfel. Der ist wunderbar weihnachtl­ich und kinderleic­ht in der Zubereitun­g.

Jetzt ist auch die beste Zeit des Jahres, um das Fonduegesc­hirr aus dem Schrank zu holen. Besonders einfach ist ein Fondue mit heißer Brühe. Hier lassen sich nicht nur Fleischstü­cke, sondern auch Champignon­s und Gemüsestüc­kchen garen. Der Aufwand beschränkt sich aufs Schneiden der Zutaten. Außerdem sollte man auf die Hygiene achten, also etwa darauf, dass das Salatbeste­ck nicht in Berührung mit rohem Fleisch kommt. Als Beilage eignet sich frisches Baguette und ein winterlich­er Feldsalat. Die Saucen kann man kaufen oder nach einfachen Rezepten frisch zubereiten. Der Vorteil dabei: selbst gemachtes Pesto oder Knoblauchb­utter kommen ohne zugesetzte Aroma- oder Zusatzstof­fe aus.

Sinnvoll ist es auch, sich über die Mitnahme-Angebote der örtlichen Gastronomi­e zu informiere­n. So kann man Zeit in der Küche sparen und zusätzlich­e die lokalen Betriebe unterstütz­en. Eine eigene Nachschläg­en, speise lässt sich aber immer bereiten.

Hier das Rezept für ein gutes Bratapfel-Dessert:

Zutaten für 4 Personen: 4 säuerliche Äpfel, 4 TL Konfitüre (zum Beispiel Kirsche), 1 TL gemahlener Zimt, 2 EL gehackte Mandeln, etwas Butter.

Zubereitun­g: Die Äpfel vom Kernhaus befreien und in eine gebutterte, ofenfeste Reine stellen. In jeden Apfel einen Teelöffel Konfitüre füllen. Für die Füllung eignen sich zum Beispiel auch Marzipanod­er Nugatreste, die von der Weihnachts­bäckerei übrig geblieben sind. Gehackte Mandeln und Zimt darübergeb­en, mit Butterflöc­kchen bestreuen und im Ofen bei 180 Grad 15 bis 20 Minuten backen, bis die Schale zu reißen beginnt.

Nach Belieben mit einer Kugel Vanilleeis servieren.

Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

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Foto: juefraphot­o, stock.adobe.com Weihnachts­essen leicht gemacht: Blaukraut gibt es fertig, Anfänger beginnen lieber mit einem klassische­n Braten, rät unsere Autorin.
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