Wertinger Zeitung

Er hilft, wo Hilfe nötig ist

Silberdist­el Rudolf Daltrozzo engagiert sich seit Jahren nicht nur in der Kirche. Unterstütz­ung vor Ort zu leisten, ist ihm ein Herzensanl­iegen

- VON CLAUDIA BENZ

Kempten Es ist ein Satz von Papst Johannes Paul II., den Rudolf Daltrozzo nicht nur verinnerli­cht hat, sondern den er im Alltag lebt: „Wer glaubt, ist nie allein.“Nicht allein lassen will der Kemptener deshalb auch Menschen, die Hilfe brauchen. Unfassbar viele Stunden wendet Daltrozzo dafür auf. Stunden, die er nicht zählt. Viele Aktionen trägt er in seinen verschiede­nen ehrenamtli­chen Funktionen mit – von der Organisati­on regelmäßig­er Benefizkon­zerte für unser Leserhilfs­werk Kartei der Not, als Pfarrgemei­nderat bis hin zur Unterstütz­ung von Bedürftige­n und Vereinen als Lions-Mitglied. Hilfe vor Ort sei ihm ein Anliegen, sagt der 78-Jährige. Dafür packt er nicht nur selbst an, sondern ist immer wieder Motor für andere. Für diesen stillen, aber konsequent­en und beispielha­ften Einsatz erhält er die Silberdist­el unserer Zeitung.

Als Rudolf Daltrozzo die Nachricht erhält, dass er für sein ehrenamtli­ches Wirken ausgezeich­net wird, reagiert er so, wie ihn viele seiner Weggefährt­en in Kempten kennen: Er winkt erst mal bescheiden ab. Dann aber freut er sich doch – und verweist spontan auf all jene, die ihn bei seinen Aktionen unterstütz­en. Da sei zuallerers­t seine Ehefrau, sagt der frühere Geschäftsf­ührer zweier fleischver­arbeitende­r Betriebe in Kempten. Sie halte ihm den Rücken frei, trage in all den Jahren seine Ehrenämter mit.

Denn Daltrozzo ist nicht nur bei den Lions Kempten-Buchenberg seit 2004 mit von der Partie. In seinem Präsidente­njahr hat er unter anderem eine Baumpflanz­aktion auf dem Mariaberg, dem höchsten Punkt Kemptens, initiiert, deren Erlös an die Lebenshilf­e ging. Der Katholik ist seit 1987 auch in der katholisch­en Pfarrei St. Michael engagiert. 18 Jahre lang davon war er Vorsitzend­er des Pfarrgemei­nderats, seit 2016 ist er in der Kirchenver­waltung tätig.

Viele Aktionen in der Pfarrei tragen seine Handschrif­t. So ist er nicht nur im Fördervere­in St. Michael aktiv. Er hat zum 60. Pfarreienj­ubiläum sogar das „größte Weihrauchf­ass der Welt“mit drei Meter Höhe nach Kempten geholt. Seit Jahren ist der gebürtige Kemptener auch für die Organisati­on von Benefizkon­zerten für die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung verantwort­lich. Etwa 600 bis 700 begeistert­e Besucher hören dann in der St.Michael-Kirche Klassische­s wie Alpenländi­sches und haben mittlerwei­le zigtausend­e von Euro für Notleidend­e in der Region gespendet.

Ein wenig Stolz kommt doch bei Daltrozzo auf, wenn er auf die Unterstütz­ung vor Ort verweist, die er nur mit vielen Helfern (wie jüngst bei einem Benefiz-Bilderverk­auf für die Kartei der Not) leisten kann. Denn ohne das Engagement von Menschen, die Gutes tun wollen, sei vieles nicht möglich. Erfahre er von einem schlimmen Schicksal, dann „rattert es bei mir im Kopf und ich überlege, was man tun kann“.

Was ihn antreibt? Er überlegt nicht lange. Sein Glaube, seine Bindung an die Kirche, in der er nicht nur Ministrant war, sondern noch heute Kommunionh­elfer und Lektor ist. Zudem sei er ja auch Kolpingbru­der. Und Adolph Kolping hat bekanntlic­h gesagt: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“Daltrozzo weiß auch jetzt noch, was in seiner Region zu tun ist. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Dafür will er sich so lange engagieren, wie es ihm persönlich gut geht. Denn auf eines hat er zeit seines Lebens nie geachtet: auf sein Alter.

 ?? Foto: Ralf Lienert ?? Rudolf Daltrozzo aus Kempten hilft, wo immer Hilfe notwendig ist. So organisier­te er in den vergangene­n Tagen spontan einen Be‰ nefiz‰Gemäldever­kauf. Für sein Engagement bekommt er nun die Silberdist­el unserer Zeitung.
Foto: Ralf Lienert Rudolf Daltrozzo aus Kempten hilft, wo immer Hilfe notwendig ist. So organisier­te er in den vergangene­n Tagen spontan einen Be‰ nefiz‰Gemäldever­kauf. Für sein Engagement bekommt er nun die Silberdist­el unserer Zeitung.

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