Er hilft, wo Hilfe nötig ist
Silberdistel Rudolf Daltrozzo engagiert sich seit Jahren nicht nur in der Kirche. Unterstützung vor Ort zu leisten, ist ihm ein Herzensanliegen
Kempten Es ist ein Satz von Papst Johannes Paul II., den Rudolf Daltrozzo nicht nur verinnerlicht hat, sondern den er im Alltag lebt: „Wer glaubt, ist nie allein.“Nicht allein lassen will der Kemptener deshalb auch Menschen, die Hilfe brauchen. Unfassbar viele Stunden wendet Daltrozzo dafür auf. Stunden, die er nicht zählt. Viele Aktionen trägt er in seinen verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen mit – von der Organisation regelmäßiger Benefizkonzerte für unser Leserhilfswerk Kartei der Not, als Pfarrgemeinderat bis hin zur Unterstützung von Bedürftigen und Vereinen als Lions-Mitglied. Hilfe vor Ort sei ihm ein Anliegen, sagt der 78-Jährige. Dafür packt er nicht nur selbst an, sondern ist immer wieder Motor für andere. Für diesen stillen, aber konsequenten und beispielhaften Einsatz erhält er die Silberdistel unserer Zeitung.
Als Rudolf Daltrozzo die Nachricht erhält, dass er für sein ehrenamtliches Wirken ausgezeichnet wird, reagiert er so, wie ihn viele seiner Weggefährten in Kempten kennen: Er winkt erst mal bescheiden ab. Dann aber freut er sich doch – und verweist spontan auf all jene, die ihn bei seinen Aktionen unterstützen. Da sei zuallererst seine Ehefrau, sagt der frühere Geschäftsführer zweier fleischverarbeitender Betriebe in Kempten. Sie halte ihm den Rücken frei, trage in all den Jahren seine Ehrenämter mit.
Denn Daltrozzo ist nicht nur bei den Lions Kempten-Buchenberg seit 2004 mit von der Partie. In seinem Präsidentenjahr hat er unter anderem eine Baumpflanzaktion auf dem Mariaberg, dem höchsten Punkt Kemptens, initiiert, deren Erlös an die Lebenshilfe ging. Der Katholik ist seit 1987 auch in der katholischen Pfarrei St. Michael engagiert. 18 Jahre lang davon war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, seit 2016 ist er in der Kirchenverwaltung tätig.
Viele Aktionen in der Pfarrei tragen seine Handschrift. So ist er nicht nur im Förderverein St. Michael aktiv. Er hat zum 60. Pfarreienjubiläum sogar das „größte Weihrauchfass der Welt“mit drei Meter Höhe nach Kempten geholt. Seit Jahren ist der gebürtige Kemptener auch für die Organisation von Benefizkonzerten für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung verantwortlich. Etwa 600 bis 700 begeisterte Besucher hören dann in der St.Michael-Kirche Klassisches wie Alpenländisches und haben mittlerweile zigtausende von Euro für Notleidende in der Region gespendet.
Ein wenig Stolz kommt doch bei Daltrozzo auf, wenn er auf die Unterstützung vor Ort verweist, die er nur mit vielen Helfern (wie jüngst bei einem Benefiz-Bilderverkauf für die Kartei der Not) leisten kann. Denn ohne das Engagement von Menschen, die Gutes tun wollen, sei vieles nicht möglich. Erfahre er von einem schlimmen Schicksal, dann „rattert es bei mir im Kopf und ich überlege, was man tun kann“.
Was ihn antreibt? Er überlegt nicht lange. Sein Glaube, seine Bindung an die Kirche, in der er nicht nur Ministrant war, sondern noch heute Kommunionhelfer und Lektor ist. Zudem sei er ja auch Kolpingbruder. Und Adolph Kolping hat bekanntlich gesagt: „Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist.“Daltrozzo weiß auch jetzt noch, was in seiner Region zu tun ist. Helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Dafür will er sich so lange engagieren, wie es ihm persönlich gut geht. Denn auf eines hat er zeit seines Lebens nie geachtet: auf sein Alter.