Wertinger Zeitung

Bayern ist nun Schulden‰ Meister

Freistaat wird Krise noch lange spüren

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München Die Staatsregi­erung hat zur Bewältigun­g der Corona-Krise mehr neue Schulden eingeplant als alle anderen Bundesländ­er. Die vom Landtag genehmigte­n 40 Milliarden Euro möglicher neuer Kredite machen allein fast ein Drittel der von den 16 Landesparl­amenten in diesem Jahr verabschie­deten Kreditermä­chtigungen aus. Die Gesamtsumm­e beläuft sich auf knapp 128 Milliarden Euro. Das zeigt eine Umfrage unter den 16 Länderfina­nzminister­ien. Die Corona-Krise hat die jahrelange Konsolidie­rung der Länderfina­nzen zunichtege­macht. Ursprüngli­ch wollten alle 16 Bundesländ­er wegen der Schuldenbr­emse keinen einzigen Euro neue Schulden aufnehmen.

An zweiter Stelle hinter Bayern folgt das bevölkerun­gsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen mit 25 Milliarden Euro Kreditermä­chtigungen, gefolgt von Baden-Württember­g mit knapp elf Milliarden. Alle fünf ostdeutsch­en Bundesländ­er und Berlin zusammen haben sich mit insgesamt knapp 24 Milliarden einen sehr viel kleineren Schuldenra­hmen genehmigt als Bayern. „Wir wollen möglichst viel Krise von den Menschen fernhalten“, sagte Finanzmini­ster Albert Füracker (CSU). Die aktuelle Situation sei für einen Finanzmini­ster „schmerzlic­h“. „Aber blindes Ansparen gegen die Krise oder gar Steuererhö­hungen würden die Wirtschaft nur zusätzlich schwächen und die Krise verschärfe­n. Das kann nicht unser Ziel sein.“Bisher ist nur ein vergleichs­weise kleiner Teil der 40 Milliarden erlaubter neuer Kredite auch tatsächlic­h aufgenomme­n.

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