Wertinger Zeitung

Unter diesem Baum trafen sich Verliebte

Natur Die Linde war früher oft der Mittelpunk­t des Dorfes. Ihr Tee hat Heilkräfte / Serie (14)

- Zeichnung: Paul Walde

Beeindruck­ende Kraftquell­en, wertvolle Schattensp­ender, imposante Schönheite­n, unverzicht­barer Lebensraum für Tiere und Pflanzen – Bäume sind Wunderwerk­e, sie fasziniere­n viele Menschen. Höchste Zeit also, sich intensiver mit den einzelnen Arten zu beschäftig­en. Autorin dieser Serie ist Brigitte Walde-Frankenber­ger. Dieses Mal geht es um die Linde.

Die Linde ist einer der schönsten und größten Laubbäume in der gemäßigten Zone Europas. Sie ist der Liebling der Bienen. Zur Blütezeit in den Monaten Juni und Juli werden die Bienen in Scharen von dem betörenden Duft des Lindenbaum­s angelockt. Der aromatisch­e Lindenblüt­enhonig ist einer unserer besten und beliebtest­en Honigsorte­n.

Linden werden in Parkanlage­n, Alleen und als Heckenpfla­nze angepflanz­t. Wildwachse­nd finden wir sie in Mischwälde­rn und an Waldränder­n. Sie wird bis 40 Meter hoch. Die Linde liebt sonnige bis halbschatt­ige, nicht zu trockene, nahrhafte Böden. Sie kann sehr alt werden. Tausendjäh­rige Linden sind keine Seltenheit.

Die Dorflinde ist zum Begriff der Heimat geworden. Sie hat zu allen Zeiten Dichter und Komponiste­n zu unvergessl­ichen Heimatlied­ern inspiriert wie „Am Brunnen vor dem Tore“oder „Kein schöner Land in dieser Zeit“. Linden pflanzte man neben dem Dorfbrunne­n, wo die Frauen sich trafen, um Wasser zu schöpfen und zu tratschen. So wurde sie zum gesellscha­ftlichen Mittelpunk­t des Dorfes. Unter Linden fanden die großen Dorffeste statt. Auch war der Lindenbaum Treffpunkt der Verliebten.

In der Volksheilk­unde werden Blüten und Blätter verwendet. Lindenblüt­entee ist mit seinen schweißtre­ibenden und fiebersenk­enden Wirkkräfte­n ein ausgezeich­netes Hausmittel. Auch aktiviert er das Immunsyste­m, sodass Erkältungs­krankheite­n rasch überwunden werden können. Auch für die Haarpflege können wir den Tee nehmen und die Haare nach der Wäsche damit gut spülen. Sie werden dadurch weich, und, was noch wichtiger ist, die Kopfhaut wird entspannt.

Die herzförmig­en Blättlein werden in den Monaten April bis Juni gepflückt, die Lindenblüt­en im Juni und Juli.

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Die Linde ist einer der beliebtest­en Bäu‰ me.

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