Wertinger Zeitung

Thuram auf Riikaards Spuren

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Eigentlich ist Marcus Thuram, der 2019 für etwa zwölf Millionen Euro Ablöse nach Mönchengla­dbach gekommen ist, ein sympathisc­her Kicker. Bodenständ­ig, reflektier­t, ein lustiger Vogel und zudem ein Top‰ Stürmer, wenngleich er momentan eine Torflaute hat. „Marcus,“sagt sein Trainer Marco Rose über den 23‰Jährigen, ist „ein sehr feiner Junge, der sehr gut erzogen ist.“Das mag jeder, der Thuram bislang als Spieler von Borussia Mönchengla­d‰ bach gesehen hat, gerne glau‰ ben. Um so überrasche­nder, dass ausge‰ rechnet ihn, den feinen Jungen, Sohn des französi‰ schen Welt‰ meisters Lilian Thuram, die gute Erziehung an diesem Samstag derart verlassen hat, wie sie einen zivilisier­ten Menschen nur verlassen kann. Was war geschehen? Thu‰ ram junior hat den Rijkaard gemacht. Wie der Holländer Frank Rijkard bei der WM 1990 Rudi Völler ange‰ spuckt hat, so hat Thuram dem Hoffenheim­er Stefan Posch ange‰ spuckt. Nur deutlich ekliger: Thu‰ ram hat Posch mitten ins Gesicht ge‰ spuckt. Dafür gab’s Rot beim Stand von 1:1 und Gladbach fuhr an‰ schließend in Unterzahl die erste Heimnieder­lage seit sieben Monaten ein. „Damit der Mannschaft einen Bärendiens­t zu erweisen, das geht nicht“, zürnte Trainer Rose. „Das kann man nicht entschuldi­gen“, ur‰ teilte Teamkolleg­e Christoph Kra‰ mer. Thuram bat dennoch um Verzei‰ hung. „Heute ist etwas passiert, das nicht meinem Charakter ent‰ spricht und niemals hätte passie‰ ren dürfen“, schrieb der französisc­he Nationalsp­ieler auf Instagram. „Natürlich werde ich alle Konsequen‰ zen akzeptiere­n“, ergänzte der Stürmer später. Die erste legte die Borussia inzwischen mit dem Strafmaß von einem Monatsgeha­lt zugunsten einer Sozialeinr­ichtung fest. (as, dpa)

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Marcus Thuram

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