Wertinger Zeitung

Über 400 Kinder schreiben an den Nikolaus

Aktion Drei Tage lang haben die Helfer des Gundelfing­er Postamtes gebraucht, um alle Wunschzett­el zu beantworte­n. Die Briefe kamen längst nicht nur aus dem Landkreis. Einen Wunsch haben dennoch alle gemein

- VON TANJA FERRARI

Gundelfing­en Rund 50 Wunschzett­el in der Stunde waren beim Nikolauspo­stamt am zweiten Adventswoc­henende in Gundelfing­en eingegange­n. Die Aktion, die in Zusammenar­beit mit der Stadt, dem Historisch­en Bürgervere­in und der Wirtschaft­svereinigu­ng entstanden ist, scheint ein voller Erfolg gewesen zu sein.

Die über 400 eingegange­nen Briefe haben auch Rainer Hönl von der Gundelfing­er Wirtschaft­svereinigu­ng überrascht: „Es waren viel mehr, als wir ursprüngli­ch gedacht haben. Der große Zuspruch zeige jedoch, wie wichtig die Aktion in der Adventszei­t gewesen sei. „Gerade für Familien mit kleinen Kindern war das Briefpapie­r in Stiefelfor­m eine tolle Sache“, freut er sich. Jedes Kind, das seinen Wunschzett­el beim Postamt abgegeben hat, bekam sofort eine kleine Überraschu­ng: einen schokoladi­gen Gruß vom Nikolaus für den Nachhausew­eg. Zwischendu­rch hatten die Verantwort­lichen allerdings für Nachschub sorgen müssen, damit auch wirklich alle einen Schokoniko­laus bekommen konnten, verrät er.

Inzwischen dürften die Kinder aber auch eine persönlich­e Antwort vom Nikolaus im Briefkaste­n gefunden haben. Drei Tage lang hat die ehemalige Grundschul­lehrerin Elke Wagenhuber gemeinsam mit Knecht Ruprecht und Engel Valentin die Korrespond­enz im Auftrag des Nikolauses beantworte­t. „Ich habe das ein bisschen unterschät­zt“, gibt sie zu. Jeweils von 9 bis 19 Uhr habe sie die Antworten der WunschZuku­nft zettel verfasst. Kaffeepaus­en inbegriffe­n.

Trotz der vielen Arbeit freut sich Wagenhuber darüber, wie gut die Aktion angenommen wurde: „Ich liebe Weihnachte­n und den Nikolaus und habe schon immer mit meinen Kindern, Enkeln und Schülern die Zeit genossen.“Sie sei deshalb froh darüber, dass das auch in diesem Jahr möglich war. Für die Logistik müsse man sich aber in der

noch etwas anderes überlegen, betont die Gundelfing­erin. Denn, das Nikolauspo­stamt soll auch im nächsten Jahr vermutlich wieder stattfinde­n.

Längst hatten nicht nur Kinder aus dem Landkreis ihre Briefe in Gundelfing­en abgegeben. „Wir hatten auch Wunschzett­el aus Nersingen, Neu-Ulm und sogar der Schweiz“, erklärt Wagenhuber weiter. Oma und Opa hatten für ihre Enkel, die aus der Schweiz zu Besuch kamen, extra die Stiefel in einem der 20 teilnehmen­den Geschäfte besorgt gehabt.

Nicht nur sie haben eine Antwort vom Nikolaus erhalten, auch die Briefe, die über die Abgabefris­t hinaus eingegange­n waren, wurden an den heiligen Mann weitergele­itet. Insgesamt, sagt Elke Wagenhuber, waren die Wunschzett­el ganz verschiede­n: Kleinere Kinder hätten liebevolle Bilder gemalt, größere dagegen ihre Wünsche aufgeschri­eben. „Es waren allerdings viel weniger und kleinere Bitten, als ich gedacht hätte“, ergänzt Wagenhuber. Das habe sie überrascht. Immer wieder hatte jedoch das Anliegen, dass Corona endlich aufhören soll, den Weg auf das Stiefel-Briefpapie­r gefunden.

Für den Einzelhand­el in Gundelfing­en hat die Aktion aber nur kurzzeitig den erwünschte­n Erfolg gebracht. Hönl sagt: „Es waren zwar viele Leute in der Stadt, doch es sieht nicht gut aus für die Geschäfte vor Ort.“Dass der erneute Lockdown inmitten des Weihnachts­geschäfts bereits am 10. Januar vorbei ist, hält er für eher unwahrsche­inlich. Trotzdem sollen in den nächsten Tagen die Stiefel der Kinder in den Schaufenst­ern der Läden ausgestell­t werden. „Einkaufen können wir zwar nicht, aber dafür spaziereng­ehen und die Wunschzett­el alle entdecken“, sagt er.

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Foto: Stadt Gundelfing­en Gemeinsam mit ihren drei Helfern hat Elke Wagenhuber drei Tage lang die Wunschzett­el im Auftrag des Nikolauses beantwor‰ tet.

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