Päpstliche Schule fürs Leben
Fußball Franziskus stand als Junge im Tor
Es gibt Torhüterländer und andere. Deutschland ist so ein Torhüterland. Italien und Argentinien sind auch Torhüterländer. Auch deshalb hat das Wort von Papst Franziskus in Torhüterfragen Gewicht. Der Heilige Vater, bekannt als Fußballfan, war als Junge auf dem Platz nicht schnell genug und musste deshalb ins Tor. Der 84-jährige Argentinier erzählte der Sportzeitung Gazzetta dello Sport: „Als Kind mochte ich Fußball, aber ich gehörte wirklich nicht zu den Besten. Deshalb haben sie mich immer dazu gebracht, im Tor zu spielen. Doch die Rolle des Torhüters war für mich eine großartige Schule fürs Leben. Der Torwart muss bereit sein, auf Gefahren zu reagieren, die aus allen Richtungen kommen können.“
Die Torhüter spielen im Fußball eine Sonderrolle. Darin sind sie dem Schiedsrichter näher als irgendeinem ihrer Mitspieler. Beim Wiesenbolz sind sie als Feldspieler nicht zu gebrauchen. Man schiebt sie ab. Entweder ins Tor oder zum Wasserholen. Weil sie das Spiel aber mehr lieben als die vielen Schönwetterfußballer, lassen sie sich nicht vergraulen. Der Torhüterposten ist nicht begehrt. Nur wenige haben schließlich den Mut, sich Stürmern entgegenzuwerfen. Früher trugen Torhüter Schwarz, wie Schiedsrichter und Mönche. Einsame Kerle. Oft steht der Torhüter eine Stunde lang verlassen unter dem Querbalken, während weit draußen das Spiel tobt. Verirrt sich dann der Ball in seinen Herrschaftsbereich und er greift daneben, schimpft man ihn Fliegenfänger. Meist liegt die Kugel dann im Netz. Schießt ein Stürmer daneben, heißt es: Kann passieren. So lernt man fürs Leben.