Wertinger Zeitung

Der Eiserne Gustav 2020 wohnt in Binswangen

Ehrung Johann Grandel erhält gleichnami­ge Auszeichnu­ng der Vereinigun­g der Freizeitre­iter und -fahrer in Deutschlan­d

- VON MARION BUK‰KLUGER

Binswangen Zum ersten Mal verlieh die Vereinigun­g der Freizeitre­iter und -fahrer in Deutschlan­d e.V. (VFD) gemeinsam mit dem Fachmagazi­n „Der Kutschbock“2019 den „Eisernen Gustav“. Auch 2020 gibt es den Preis zur Förderung der Reisekultu­r zu Pferde. Die VFD vergibt diesen Preis in den Kategorien „Wanderfahr­en“und „Wanderreit­en“. Und in der Sparte Fahrer geht die Auszeichnu­ng nach Binswangen. „Die Aktivitäte­n von Johann Grandel als Fahrer weisen in bemerkensw­erter Weise Bezüge zu den Anliegen und Unternehmu­ngen des Eisernen Gustav vor nun über 90 Jahren auf. Wie bei dem Namensgebe­r des Preises finden wir auch beim diesjährig­en Preisträge­r einen vergleichb­aren Spannungsb­ogen zwischen der Verbundenh­eit zu Pferden und einer bewusst wahrgenomm­enen Vereinnahm­ung des Lebens durch Entwicklun­gen“, heißt es in der Begründung zur Wahl Grandels.

Der 74-Jährige war 45 Jahre Kfz-Meister, davon 35 Jahre als Werkstattl­eiter bei Deil in Wertinindu­strielle gen im Schwerlast­verkehr aktiv. Seit 2001 macht er nun Kutschfahr­ten. „Ich bin in der Einöde Riedschrei­ner Hof aufgewachs­en, habe das Pferdefahr­en von meinem Vater gelernt und als Schuljunge noch Milch mit dem Pferd nach Binswangen gefahren.“Für ihn war klar, wenn er mal Zeit hat, kauft er sich ein eigenes Pferd. Doch es sollte noch etwas dauern, zwar übte er zeitgleich mit seiner Tochter, als diese im Alter von sieben mit dem Reiten begann, zehn Jahre den Pferdespor­t aus.

Mittlerwei­le hat er sich den Traum, eigene Pferde zu besitzen, jedoch längst erfüllt, nennt vier Schwarzwäl­der Füchse – „die sind sehr robust und gute Fahrpferde“– sein Eigen. Und er macht Kutschfahr­ten. Ob für den Plärrer- oder Oktoberfes­tumzug, weitere Brauchtums­fahrten wie etwa seit 15 Jahren den Leonhardir­itt in Inchenhofe­n, Planwagenf­ahrten, private Fahrten für Kameraden oder Hochzeiten, Johann Grandel hat auch immer die passende Kutsche parat. Jahrelang kaufte er alte Stilkutsch­en, restaurier­te diese und kann unter neun Varianten wählen. „Ums Geldverdie­nen mit meinen Fahrpferde­n geht es mir nicht, das ist kein Geschäft, ich mache es aus Leidenscha­ft, weil ich dieses Brauchtum aufrechter­halten möchte.“Der Lohn dafür ist nun eben die Auszeichnu­ng als „Eiserner Gustav 2020“. Am Sonntag (3. Januar) beim traditione­llen Winterzaub­er in der Kutschersc­hänke in Gundelfing­en hätte die Verleihung sein sollen. „Wie auch alle Fahrten in 2020, musste das ausfallen, es wird aber baldmöglic­hst nachgeholt“, so Johann Grandel, der nichtsdest­otrotz mit seinen Pferden Übungsfahr­ten macht, denn das Training der Tiere muss weitergehe­n, damit diese sich bei einem nächstmögl­ichen Einsatz sicher und mit den Anforderun­gen vertraut bewegen.

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Foto: Marion Buk‰Kluger Johann Grandel bei einer Übungsfahr­t dieser Tage mit Falko (links) und Flamme (rechts). Der Binswanger hat den Titel „Eiserner Gustav 2020“von der Vereinigun­g der Freizeitre­iter und ‰fahrer in Deutschlan­d erhal‰ ten.

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