Wertinger Zeitung

Zahl der tödlichen Unfälle hat sich deutlich erhöht

Statistik Vier Menschen sterben allein im Dezember im Augsburger Land an den Folgen eines Unfalls. Auch im gesamten Bereich des Polizeiprä­sidiums sind die Zahlen höher als in den Vorjahren

- VON MATTHIAS SCHALLA

Zusmarshau­sen/Neusäß Schon jetzt steht fest: Der Dezember im Augsburger Land wird als schwarzer Monat in die Unfallstat­istik eingehen. Vier Menschen verloren in diesem Monat bei Verkehrsun­fällen ihr Leben. Drei Frauen, die zu Fuß unterwegs waren, und eine Autofahrer­in. Doch auch in den Nachbarkre­isen mit Ausnahme von AichachFri­edberg hat es deutlich mehr Unfalltote als im Vorjahr gegeben. Insgesamt 30 Menschen haben in diesem Jahr einen Unfall nicht überlebt, sieben mehr als im Vorjahr. Was könnte die Ursache für diese tragische Entwicklun­g sein?

„Ein Grund hierfür ist derzeit nicht zu benennen, da bei tödlichen Verkehrsun­fällen in der Regel unfallanal­ytische Gutachten erstellt werden“, sagt Polizeihau­ptkommissa­r Michael Jakob von der Pressestel­le des Präsidiums. Diese seien entspreche­nd zeitintens­iv, sodass Ergebnisse in der Kürze der Zeit noch nicht vorliegen. Dennoch stehe fest: „Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir im gesamten Präsidiums­bereich mehr Verkehrsto­te verzeichne­n, als es in den Vorjahren der Fall war.“

Lässt sich bei schweren Unfällen vor allem auf der A8 in vielen Fällen eine gemeinsame Ursache finden, nämlich nicht angepasste Geschwindi­gkeit und ein zu geringer Abstand, sind die Gründe für die tödlichen Unfälle der vergangene­n Tage im Augsburger Land völlig unterschie­dlich. Zwei Unfälle passierten zur Mittagszei­t, einer am frühen Nachmittag und nur einer in den Abendstund­en. Unterschie­dlich war auch jedes Mal der Unfallherg­ang.

Beim tödlichen Unfall an Heiligaben­d in Zusmarshau­sen wollte mittags eine 69-jährige Fußgängeri­n die Staatsstra­ße 2027 außerhalb der geschlosse­nen Ortschaft auf Höhe einer Verkehrsin­sel überqueren. Dabei erfasste ein 73-jähriger Autofahrer frontal die Fußgängeri­n mit seinem Fahrzeug.

Der bislang letzte tödliche Unfall hatte sich am Samstagnac­hmittag gegen 14.50 Uhr auf der B10 bei Zusmarshau­sen ereignet. Nach Angaben der Polizei war eine 52-Jährige mit ihrem Auto aus noch ungeklärte­r Ursache von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Zuvor hatte es zwei tödliche Unfälle in Neusäß gegeben.

In der Lohwaldstr­aße erfasste ein 80-jähriger Fahrer beim Abbiegen vom Parkplatz eines Discounter­s eine 75-jährige Frau. Sie erlag nach wenigen Tagen im Krankenhau­s ihren schweren Kopfverlet­zungen. Erst Anfang Dezember war in der Uniklinik Augsburg eine 77-Jährige gestorben, die in Neusäß an der Kreuzung Hauptstraß­e/Daimlerstr­aße von einem Linienbus erfasst worden war.

Vermutunge­n, dass möglicherw­eise ein Zusammenha­ng zur aktuellen Corona-Situation besteht, weil die Menschen möglicherw­eise unkonzentr­ierter oder gestresste­r sind, kann die Polizei auf Anfrage nicht bestätigen. „Eine Antwort hierauf ist nicht möglich. Dies wäre rein spekulativ“, sagte Hauptkommi­ssar Michael Jakob. Fakt ist lediglich, dass in diesem Jahr im Landkreis Augsburg in den Monaten November und Dezember tatsächlic­h mehr Menschen tödliche Verletzung­en erlitten, als es in den Vorjahren der Fall war.

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