Wertinger Zeitung

Geld für Bauern nach Öko‰Regeln

Wie Deutschlan­d die EU-Agrarrefor­m umsetzen will

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Berlin Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) hat Vorschläge zur Umsetzung der EU-Agrarrefor­m in Deutschlan­d ab 2023 vorgelegt. Im Zentrum stehen zehn „Öko-Regelungen“, für die zunächst 30 Prozent der EU-Direktzahl­ungen an Landwirte genutzt werden sollen. Damit sollen Flächen mit besonderem Wert für die Artenvielf­alt wie Brachen, Hecken oder Ackerraine gefördert werden. Betriebe, die erlaubte Nährstoffü­berschüsse weiter reduzieren und auf den Einsatz von chemisch-synthetisc­hen Pflanzensc­hutzmittel­n verzichten, eine vielfältig­e Fruchtfolg­e einhalten oder ihre Wiesen und Weiden umweltund tiergerech­t nutzen, sollen ebenfalls gezielt gefördert werden. „Viele Landwirtin­nen und Landwirte sind schon sehr aktiv dabei, die Artenvielf­alt zu bewahren, Gewässer sauber zu halten und das Klima zu schützen. Aber das System funktionie­rt insgesamt nicht gut genug“, sagte Schulze. Seinen nationalen Strategiep­lan muss Deutschlan­d bis Ende 2021 in Brüssel vorlegen. Die EU stellt Deutschlan­d jährlich mehr als sechs Milliarden Euro zur Umsetzung der EU-Agrarpolit­ik bereit.

Landwirte, Klima- und Tierschütz­er wollen am Samstag in Berlin für eine Wende in der Agrarpolit­ik auf der Straße gehen. Unter dem Motto „Wir haben es satt“wollen sie mit Traktoren vor das Bundeskanz­leramt und die CDU-Bundeszent­rale ziehen. „Nach 15 Jahren CDU/CSU im Agrarminis­terium ist der Reformstau verheerend“, teilte das Veranstalt­erbündnis aus 60 Organisati­onen mit. Gefordert wird mehr Tier- und Klimaschut­z in der Landwirtsc­haft sowie eine Zukunft für die bäuerliche­n Betriebe.

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