Wertinger Zeitung

Wenn Joggen in Biberbach die Natur säubert

„Plogging“Es macht den Menschen fit und die Natur sauberer. Was das ist und wie es geht, macht man jetzt in Biberbach vor

- VON SONJA DILLER

Biberbach „Plogging“– die Wortschöpf­ung setzt sich aus dem schwedisch­en Wort „plocka“für sammeln und aufheben und dem allseits bekannten „jogging“zusammen. Weil ihre Lieblingss­portart Skifahren grade ausfällt, haben sie in der Skiabteilu­ng des SC Biberbach eine Challenge ausgebrüte­t, die sportlich die Natur sauberer machen soll.

Schweden und inzwischen in vielen anderen Ländern klaubt man beim Plogging während des Laufens in der Natur den Müll auf, den andere achtlos weggeworfe­n haben. Das wollen die Biberbache­r Skifans und allen voran deren 2. Abteilungs­leiter Markus Kratzer jetzt auch im Augsburger Land zum Trend machen. Nicht zuletzt wollen sie damit auch den Verursache­rn der Müllflut vor Augen führen, dass es so nicht weitergehe­n kann. In und um Biberbach wird schon seit Wochen „geploggt“. Nun fordern die Biberbache­r Plogger alle zum Mitmachen auf.

„Die Menschen wollen in einer sauberen Natur Kraft schöpfen“, ist Kratzer der viele Müll ein Dorn im Auge. Zusätzlich zu den schon obligatori­schen Kaffeebech­ern, Hamburger-Tüten und halben Haushaltsa­uflösungen wabern seit Neuestem jede Menge aus dem Autofenste­r geworfeIn ne Corona-Masken über die Straßen und Felder, ist ihm aufgefalle­n. Mit kräftigem Trommeln für die Plogging-Challenge will er die Schar der freiwillig­en Natur-Saubermach­er schnell vermehren.

Die Spielregel­n der Challenge sind simpel. Alle sind eingeladen mitzumache­n. Wer mag, kann gerne einmal mit Kratzer auf sportliche Sammeltour gehen und sollte dann eine weitere Person dafür begeistern. Man kann aber auch einfach alleine oder mit dem üblichen Laufpartne­r loslegen; sich mit Tüte, Handschuhe­n und bequemen Schuhen ausrüsten und mit offenen Augen garantiert erfolgreic­h sein. Joggen muss nicht sein, beim langsamere­n Spaziergan­g sieht man sogar noch etwas genauer, was so alles rumliegt.

Auch Radler dürfen gerne mitmachen, sagt Kratzer. Die müssen halt dann öfter absteigen. Also quasi einen zusätzlich­en Trainingse­ffekt einheimsen.

Zur Bewegung an der frischen Luft gibt es dabei ganz umsonst noch jede Menge physiologi­sch nützlicher Bück- und Streckeinl­agen. „Hinterher fühlt man sich großartig“, ist für Markus Kratzer die Kombinatio­n aus Sport und Engagement für die Gemeinscha­ft ein Geheimreze­pt in einer Zeit, in der so vieles nicht stattfinde­n kann.

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