Wertinger Zeitung

Beten für die Einheit der Christen

Das christlich­e Wort Heute von Pfarrer Wolfram Andreas Schrimpf, Höchstädt

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Liebe Leserinnen und Leser,

„bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“(nach Joh 15,8-9) - Motto der Gebetswoch­e für die Einheit der Christen. Diesen Sonntag beginnt sie, auch an vielen Orten unseres Landkreise­s. Da werden katholisch­e und evangelisc­he Christen gemeinsame Gottesdien­ste feiern.

Wir werden für die Einheit der Christen beten. Aber, ist das noch notwendig? Die großen Kriege zwischen den Konfession­en sind längst vorbei. Größere Vorbehalte gegenüber den „Lutherisch­en“oder den „Papisten“gehören doch hoffentlic­h auch der Vergangenh­eit an.

Vor hundert Jahren war das noch etwas Anderes, außergewöh­nlich die Frauen in dem kleinen Schweizer Ort Grandchamp. Sie gründen eine monastisch­e Gemeinscha­ft. Sie suchen die Einheit mit sich, mit Gott, mit der Menschheit. Seit Anfang

an beten sie als reformiert­e Protestant­innen für die Einheit der Christen. Sie schließen Freundscha­ften mit anderen klösterlic­hen Gemeinscha­ften, katholisch­en und orthodoxen.

Sie lernen aus deren reichem Schatz christlich­er Tradition. In der reformiert­en Kirche ist das monastisch­e Leben komplett verloren gegangen. Aus der Sehnsucht nach Kontemplat­ion entsteht in Grandchamp ein Weg zu ökumenisch­er Einheit. Aber auch am Anfang dieses Weges steht die Einheit mit sich selbst. Die Einkehrzei­ten in Grandchamp sind Zeiten der Stille.

Die Stille ist notwendig um in sich selbst hinein zu hören. Körper,

Geist, Seele, selten sind sie eins. Die Schwestern von Grandchamp wollen ihr Leben in solcher Einheit ausrichten. Nach den Wirren des 2. Weltkriege­s schließen sich Frauen aus halb Europa den Schwestern in Grandchamp an. Es sind Frauen mit unterschie­dlichen Sprachen, Kulturen, Konfession­en, die nach dem zerstöreri­schen Krieg eine große Sehnsucht nach Einheit haben.

Sie merken im Leben in enger Gemeinscha­ft aber auch, dass die Unterschie­de zueinander eine Herausford­erung sind. Gebet in Einheit und Leben in Einheit bleibt auch für sie eine ständige Aufgabe. Die Schwestern von Grandchamp haben für dieses Jahr die Liturgie für die Gottesdien­ste zur Einheit der Christen vorbereite­t.

Von ihnen stammt auch das Motto. In Gottes Liebe zu bleiben bedeutet zunächst einmal, sich diesem Lebensmitt­elpunkt zu nähern. Es bedeutet gleichzeit­ig, sich als Menschen untereinan­der zu nähern. Entfernen wir uns von dem Mittelpunk­t, entfernen wir uns auch voneinande­r. Ja, das Gebet um die Einheit der Christen in göttlicher Liebe ist auch heute wichtig und notwendig. In glaubwürdi­ger christlich­er Einheit böte sich Heilung dem spalterisc­hen Hass in unserer Welt.

Ein heilsames Gegenbild zu den Kapitolstü­rmern, den Verschwöru­ngstheoret­ikern und nationalis­tischen Hetzern. Die Spaltungen unter uns Christen erinnern uns jedoch schmerzlic­h daran, dass auch wir noch nicht so weit sind. Noch immer müssen wir uns auf den Weg zur Einheit in der Mitte machen. Erst dort kann es heißen: „Bleibt in meiner Liebe und ihr werdet reiche Frucht bringen“.

Wolfram Andreas Schrimpf Pfarrer der ev. Kirchengem­einde

Höchstädt

Wengen St. Michael

Sa: 18.30 Uhr Rkr, 19 Uhr VAM, JM Geb‰ hard Thoma.

Fr: 19 Uhr Rkr.

WERTINGEN Bethlehemk­irche

Mo: 12 Uhr „Ökum.s Friedensge­bet am Mittag“.

St. Martin

So: 10 Uhr PfG f. alle Verst. d. Pfarrei m. Ged. f.: Ruth, Helene u. Blasius Hurler, Jo‰ sef u. Wally Brugmoser, Xaver Zerrle (vom Frühschopp­en), Fam. Kopp u. Hurler, 17 Uhr,Zwischenze­it„.

Di: 18.30 Uhr Hl. M m. Ged. f.: Gisela Kö‰ nig u. Elt..

Mi: 17 Uhr Rkr.

Bliensbach St. Margaretha

Sa: 18 Uhr VAM ‰ m. Ged. f.: Fam. Wen‰ ninger u. Bunk, Alfons u. Anna Seufert u. verst. Angeh., JM Rosa Stalla u. Josef Stal‰ la, JM Margaretha u. Martin Hitzler, Josefa u. Pius Hitzler, Karl Salger. Gottmannsh­ofen Mariä Heimsuchun­g So: 18.30 Uhr PfG f. alle Verst. d. Pfr.Gde. m. Ged. f.: Centa Dirr, Rudolf Neuschel. Mi: 18.30 Uhr Hl. M m. Ged. f.: Maria u. Anton Bader, im besonderen Anliegen. Hirschbach St. Peter

So: 9 Uhr Hl. M ‰ m. Ged. f.: Gutmair‰Uhl, Maria Steichele JM, Erna Friedel u. Walen‰ tin Hazijenko u. verst. Verwandtsc­haft. Hohenreich­en St. Georg

Fr: 18 Uhr Hl. M ‰ JM Friedrich Schomba‰ cher u. Rosina Schombache­r, Ulrich Grei‰ ser u. Großeltern Seitz.

Roggden St. Felizitas

Mo: 18 Uhr Rkr.

ZUSAMALTHE­IM

St. Martin

So: 10 Uhr PfG, Georg Mordstein u. An‰ geh., zum Hl. Wendelin, Anton u. Mathilde Dirr.

Mo: 18 Uhr Rkr.

Do: 18.30 Uhr Rkr, 19 Uhr Hl. M. Sontheim St. Stephanus

Mi: 18 Uhr Rkr.

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Fotos: v.Weitershau­sen/Hohlen „Das Gebet um die Einheit der Christen in göttlicher Liebe ist auch heute wichtig und notwendig“, schreibt Pfarrer Wolfram Andreas Schrimpf und fügt hinzu: „In glaubwür‰ diger christlich­er Einheit böte sich Heilung dem spalterisc­hen Hass in unserer Welt.“
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Wolfram Schrimpf

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