Wertinger Zeitung

Laschet gewinnt die Briefwahl

Der neue CDU-Vorsitzend­e bekommt rund 83 Prozent der Stimmen. Angesichts der Umstände ein überzeugen­des Ergebnis

- VON STEFAN LANGE

Berlin Nach dem digitalen Parteitag am letzten Wochenende ist Armin Laschet bei der formalen Briefwahl mit einem überzeugen­den Ergebnis als neuer CDU-Vorsitzend­er bestätigt worden. Der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident bekam 796 Stimmen, wie die CDU am Freitag in Berlin mitteilte. Das waren demnach rund 83 Prozent der gültigen Stimmen. Beim Parteitag hatten 521 Delegierte digital für ihn gestimmt.

Die Briefwahl war aus juristisch­en Gründen notwendig. Auch die Stellvertr­eter von Laschet sowie die Mitglieder des Präsidiums und des Bundesvors­tands wurden im Rahmen der Briefwahl bestätigt. Allgemein war ein Ergebnis von mehr als 80 Prozent für Laschet erwartet worden. Alles darunter wäre einer Klatsche gleichgeko­mmen. Kanzlerin Angela Merkel hatte in ihrer Amtszeit als Parteivors­itzende zwar deutlich bessere Ergebnisse erzielt, Laschets Wahl war aber mit den üblichen Wahlpartei­tagen nicht zu vergleiche­n. Er musste sich gegen die Konkurrent­en Friedrich Merz und Norbert Röttgen durchsetze­n, solche Stichwahle­n kommen nur sehr selten vor.

Das Ergebnis für Laschet bedeutet aber auch, dass sich viele der Unterstütz­er von Merz und Röttgen am Ende doch für den Aachener entschiede­n, der im Februar 60 Jahre alt wird. Laschet übernimmt jetzt offiziell als Parteivors­itzender die Regie im Konrad-Adenauer-Haus. Die nächsten Bewährungs­proben für ihn sind die Landtagswa­hlen in Baden-Württember­g und Rheinland-Pfalz am 14. März. Deren Ausgang dürfte auch mit darüber entscheide­n, ob Laschet Kanzlerkan­didat wird. Darüber soll ein Gespräch mit CSU-Chef Markus Söder Klarheit bringen, es soll wohl zwischen Ostern und Pfingsten stattfinde­n.

Eine seiner ersten Amtshandlu­ngen aber ist die Teilnahme am Landespart­eitag der CDU Baden-Württember­g an diesem Samstag. CDUGeneral­sekretär Paul Ziemiak rief seine Partei zur Einheit auf. „Mein Appell: Nur geschlosse­n sind wir als CDU erfolgreic­h. Nur eine geschlosse­ne CDU ist auch eine starke CDU“, sagte er. Den Angaben zufolge gingen 983 Briefwahlu­mschläge ein. Drei konnten nicht zugelassen werden. Auf dem Stimmzette­l befanden sich nur die siegreiche­n Kandidaten der digitalen Vorabstimm­ung.

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Foto: dpa Armin Laschet ist in der Briefwahl bestä‰ tigt worden.

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