50 Jahre sind genug
Heuer sind es genau 50 Jahre. So lange ist es her, dass eine B16-Umfahrung für Höchstädt erstmals in den Bedarfsplan des Bundesverkehrsministeriums aufgenommen wurde. Um die Innenstadt und die Menschen, die dort direkt an der Straße leben, zu entlasten. An diesem Ziel hat sich nichts geändert. Aber leider hat sich wenig getan. Der Verkehr, vor allem durch Lastwagen aus allen Himmelsrichtungen, wird immer mehr. Eine Ortsumgehung gibt es nach 50 Jahren Planung immer noch nicht. Die Höchstädter Bürger leiden.
Warum das so ist? Warum in fünf Jahrzehnten vermeintlich nichts passiert ist? Die Antworten hängen stark davon ab, wem man die Fragen stellt. Stadträten? Bürgermeister? Deisenhofenern? Landtagsabgeordneten? Straßenplanern? Umweltschützern? Anwohnern? Sie alle beschäftigt das Thema B 16 seit Jahrzehnten. Jeden auf seine Art. Was sie gemeinsam haben: Sie kämpfen. Für sich oder für andere. Aber eben nicht alle für die gleiche Sache. Und genau das ist der Kern aller Probleme: Wenn es um die B 16-Ortsumfahrung in Höchstädt geht, dann gibt es kein Miteinander. Es gibt zwei Lager. Mindestens. Ein Dazwischen, sprich Kompromisse, gibt es kaum. Dabei geht es, so wird es zumindest kommuniziert, bei allen darum, das Bestmöglichste für den Bürger zu erreichen.
Wirklich? Die Vermutung, dass es längst nicht nur darum, sondern um persönliche Ansichten geht, ist nicht abwegig. Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem eine Seite nachgeben muss. Fakt ist, dass einzig im Norden der Stadt eine Trasse verfolgt wird. Seit Jahren. Warum also dagegen kämpfen? Ist es nicht sinnvoller, auf einer gemeinsamen Grundlage das Beste für die Bürger – in der Stadt und den Stadtteilen – rauszuholen? Vielleicht ist es nach 50 Jahren an der Zeit.