Verdächtiger im Fall des toten Obdachlosen
Das Opfer in der Senkelbachstraße wies Verletzungen auf
Im Falle des 54-jährigen Obdachlosen, der im Dezember tot in einer Wohnung in der Senkelbachstraße aufgefunden worden war, wurde am Freitagmorgen ein Mann festgenommen. Aufgrund der Ermittlungen der Augsburger Kriminalpolizei wird der 45 Jahre alte Pole dringend verdächtigt, für den Tod des Mannes verantwortlich zu sein. Wie Matthias Nickolai, Sprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft auf Nachfrage bestätigt, stammen Opfer und Tatverdächtiger aus dem deutsch-polnischen Obdachlosenmilieu – beide hätten sich gekannt.
Nach Angaben der Polizei wurde der Tatverdächtige in den Morgenstunden an seiner Schlafstelle angetroffen und festgenommen. Er wurde noch am Vormittag dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Augsburg vorgeführt, der den bestehenden Haftbefehl wegen Totschlags eröffnete und in Vollzug setzte. Der 45-Jährige sitzt seitdem in einer Justizvollzugsanstalt. Laut dem Oberstaatsanwalt hat er sich bislang nicht zu der ihm vorgeworfenen Tat geäußert.
Das 54 Jahre alte Opfer war am 9. Dezember leblos in einer Wohnung in der Senkelbachstraße, die noch zum Innenstadtbereich gezählt wird und an Oberhausen angrenzt, entdeckt worden. Der Wohnungsinhaber hatte ihm aufgrund der winterlichen Witterungsverhältnisse ein Dach über dem Kopf angeboten. Am darauffolgenden Morgen fand er seinen Bekannten tot vor. Bei dem Wohnungsinhaber handele es sich aber nicht um den Tatverdächtigen, betont die Staatsanwaltschaft.
Der Leichnam wies Verletzungen auf. In der Rechtsmedizin ging man schnell von einem möglichen Gewaltdelikt aus. Wie die Polizei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft jetzt berichtet, ergaben Untersuchungen, dass der 54-Jährige geschlagen und getreten worden war und diesen Verletzungen erlag. Einen Sturz als Todesursache konnten die Ermittler ausschließen.