Wertinger Zeitung

Ein ganz verrücktes Handballsp­iel

Beim 17:17 zwischen dem TV Lauingen und dem TSV Wertingen hagelte es vier Rote Karten. Im Schützenga­u Wertingen nahm die Zahl der Mitglieder stark zu. Was im Januar 1996 sonst noch los war

- (her)

Lokale Sportgesch­ichte(n)

Region Wertingen Corona hat uns seit knapp einem Jahr voll im Griff. Vor einem Vierteljah­rhundert erfasste Bayern zum Jahresbegi­nn eine heftige Grippewell­e. Der damalige Kultusmini­ster Hans Zehetmair (CSU) erwägte zum Start ins neue Jahr deshalb eine Verlängeru­ng der Weihnachts­ferien. Keine Entspannun­g auf dem deutschen Arbeitsmar­kt sah der Präsident der Bundesanst­alt für Arbeit, Bernhard Jagoda. Er befürchtet­e, dass es 1996 an die vier Millionen Arbeitslos­e werden könnten.

Bei der deutsch-österreich­ischen Vierschanz­entournee sicherte sich Jens Weißflog nicht nur den Sieg beim Abschlusss­pringen in Bischofsho­fen, er sicherte sich zum insgesamt vierten Mal auch Rang eins in der Gesamtwert­ung. Ein großer Coup gelang in Melbourne Tennisspie­ler Boris Becker. Nach 1991 gewann er fünf Jahre später zum zweiten Mal die Australien Open. Im Finale schlug er den Amerikaner Michael Chang mit 6:2, 6:4, 2:6 und 6:2. Beim erstmals ausgetrage­nen DFB-Hallenmast­ers in Dortmund setzte sich der damalige Bundesligi­st im Finale gegen den Hamburger SV mit 6:3 durch. Auf Kreisebene setzte sich der SV Altenberg durch, der TSV Wertingen und der TSV Unterthürh­eim vertraten das Zusamtal. In der Handball-Bezirkslig­a endete das „verhexte“Duell zwischen Lauingen und Wertingen unentschie­den. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgesch­ichte(n). Heute blicken wir auf den Januar 1996 zurück.

● Sportlerwa­hl: Überraschu­ngen beim Leser‰Voting Im Festsaal des Wertinger Schlosses wurden Anfang Januar die „Sportler des Jahres“1995 geehrt. Bei der Abstimmung setzten die Leserinnen und Leser Patricia Formisano aus Syrgenstei­n auf Platz eins. Die 18-Jährige, welche seit der Geburt blind ist, wurde mit der deutschen Langlauf-Biathtersc­haften lon-Staffel deutsche Meisterin bei den Behinderte­n. Bei den Männern gewann der Schütze Thorsten Steidle aus Zöschlings­weiler den Titel, bei den Mannschaft­en machte mit großem Vorsprung die 4 x 400-Meter-Staffel der LG Donau-Brenz das Rennen. Stephan Eberle, Martin Müller, Kurt Schweizer und Wolfgang Kraus gehörten dem erfolgreic­hen Team an.

● Zusamtal‰Teams scheitern bei der schwäbisch­en Vorrunde Mit dem TSV Wertingen und dem SC Altenmünst­er beteiligte­n sich bei der Vorrunde um die schwäbisch­e Hallenfußb­allmeister­schaft in Gundelfing­en zwei Teams aus dem Zusamtal. Die Fahrkarte nach Augsburg sicherte sich Gastgeber FC Gundelfing­en durch einen 5:2-Endspielsi­eg über die SSV Dillingen. Das direkte Duell der beiden Zusamtalte­ams in der Gruppe B entschied der SC Altenmünst­er gegen den TSV Wertingen mit 4:2 für sich. Für den SCA erzielten Robert Kalkbrenne­r (2), Stefan Feyrsinger und Klaus Mayr die Tore, für Wertingen trafen Werner Deffner und Andreas Seiler.

● Steigende Mitglieder­zahlen im Schützenga­u Wertingen In Allmannsho­fen fand Anfang des Jahres die Gauversamm­lung des Schützenga­us Wertingen statt. Sie stand unter ganz besonderen Vorzeichen, da durch eine Neuordnung des Deutschen Schützenbu­nds das Schießjahr mit einem Überbrücku­ngswettkam­pf umgestellt werden musste. Das Schützenja­hr entsprach nun dem Kalenderja­hr. Viel Lob erhielten die Wertinger für die Ausrichtun­g des 45. Schwäbisch­en Gauschieße­ns im März des vergangene­n Jahres. Franz Deininger berichtete bei der Versammlun­g von steigenden Mitglieder­zahlen. So waren im Vergleich zum Vorjahr Ende 1995 200 Mitglieder mehr im Schützenga­u Wertingen organisier­t. Insgesamt stieg die Zahl auf 5241. Der Gaujugendl­eiter zeichnete die besten Nachwuchss­chützen aus. Dies waren: Anja Schiereis (Emersacker), Hubert Wöger (Buttenwies­en), Su

Trauner (Hohenreich­en), Christian Liebsch (Ostendorf) und Stefanie Kuchenbaur (Emersacker).

● Tischtenni­s: SV Villenbach stellt die meisten Teilnehmer In Donauwörth wurden die Tischtenni­smeis

des Kreises Donau-Ries/ Dillingen ausgetrage­n. Mit 116 wies die Veranstalt­ung eine Rekordteil­nahme auf. Die meisten Starter, nämlich 16, schickte der SV Villenbach in den Wettbewerb. Im Herren-Doppel erreichten die Villenbasa­nne cher Vill/Immekampf Rang drei. Sonja und Ulrike Eberhardt belegten im Damen-Einzel der Klasse C die Plätze zwei und drei.

● Vorstand wird Schützenkö­nig in Geratshofe­n Bei den „Gemütlichk­eit“-Schützen in Geratshofe­n errang der Vereinsvor­sitzende Karl Reitenberg­er zu Beginn des Jahres den Titel des Schützenkö­nigs. Er gewann mit einem 29,2-Teiler. Jungschütz­enkönigin wurde Monika Zikeli mit einem 131,5-Teiler. Als Sieger des Weihnachts­schießen konnte sich Franz Wetzstein (93 Ringe) auszeichne­n lassen.

● Zwei Titel für die „Zusamsprin­ger“Die besten Schach-Jugendspie­ler Nordschwab­ens trafen sich in Riedlingen, um ihre Meister im Blitzschac­h zu ermitteln. Dabei stellte am Ende der SC „Zusamsprin­ger“mit Thomas Beitel (A-Jugend) und Josef Strobel (E-Jugend) zwei der fünf neuen Titelträge­r.

● Mit Lanziger‰Hattrick zum Land‰ kreis‰Titel Mit einer Überraschu­ng endete die 14. Finalrunde um die Dillinger Landkreism­eisterscha­ft im Hallenfußb­all. In der Wittisling­er Sporthalle triumphier­ten nicht die favorisier­ten Teams aus der Bezirkslig­a (TSV Wertingen/SSV Dillingen), sondern zum zweiten Mal in der Vereinsges­chichte die Kicker vom SV Altenberg (Kreisliga Baden Württember­g). Im Endspiel von Wittisling­en trafen die Altenberge­r auf den FC Lauingen, der damals in der A-Klasse Nord (jetzt Kreisliga) spielte. Beim 5:1-Sieg stellte SVASpieler­trainer Ralf Lanzinger mit einem lupenreine­n Hattrick – Tore zum 1:0, 2:0 und 3:0 – die Weichen auf den Erfolg. Lanzinger wurde mit sieben Treffern auch Torschütze­nkönig des Endturnier­s. Christian Gold vom FC Lauingen wurde zum besten Torwart gewählt, sein Teamkolleg­e Franz Schimmel als bester Spieler ausgezeich­net. Aus dem Zusamtal erreichten der TSV Wertingen und der TSV Unterthürh­eim die Endrunde. Während für die Unterthürh­eimer um Trainer Reinhard Badke schon nach den Gruppenspi­elen mit nur einem Punkt (3:3 gegen TSV Wertingen) Schluss war, zogen die Wertinger ins Halbfinale ein. Dort gab es ein 1:5 gegen Lauingen.

● Verrücktes Handball‰Derby zwi‰ schen Wertingen und Lauingen Ein packendes Bezirkslig­aderby sahen die zahlreiche­n Zuschauer zwischen dem TV Lauingen und dem TSV Wertingen in der Lauinger Stadthalle. Nach turbulente­n 60 Minuten konnten sich die Gastgeber über ein 17:17-Unentschie­den freuen, während Spitzenrei­ter TSV Wertingen einem verlorenen Punkt nachtrauer­te. Umrahmt war diese „verhexte“Partie von 17 Zeitstrafe­n, 16 Time-out-Unterbrech­ungen und vier Roten Karten. Erfolgreic­hster Wertinger Torschütze war Thomas Egger mit sieben Treffern.

 ?? Repros (6): her ?? Ein packendes Handball‰Derby lieferten sich im Januar 1996 der TV Lauingen und der TSV Wertingen. Im Bild links steigt Lauingens Torjäger Peter Ganzig hoch. Die Wertinger Tobias Munz, Siegfried Grob und Thomas Hiller (von links) stellen einen Dreierbloc­k. Im Schützenga­u Wertingen wurden bei der Gauversamm­lung die Jugendlich­en für ihre starken Schießleis­tungen geehrt. Im Bild rechts von links: Susanne Trauner, Stefanie Ku‰ chenbaur, Hubert Wöger, Markus Wöger, Stefan Rupprecht und Anja Schiereis.
Repros (6): her Ein packendes Handball‰Derby lieferten sich im Januar 1996 der TV Lauingen und der TSV Wertingen. Im Bild links steigt Lauingens Torjäger Peter Ganzig hoch. Die Wertinger Tobias Munz, Siegfried Grob und Thomas Hiller (von links) stellen einen Dreierbloc­k. Im Schützenga­u Wertingen wurden bei der Gauversamm­lung die Jugendlich­en für ihre starken Schießleis­tungen geehrt. Im Bild rechts von links: Susanne Trauner, Stefanie Ku‰ chenbaur, Hubert Wöger, Markus Wöger, Stefan Rupprecht und Anja Schiereis.
 ??  ?? Bei der schwäbisch­en Vorrunde im Hallenfußb­all standen sich in Gundelfing­en der TSV Wertingen und der SC Altenmünst­er ge‰ genüber. Der SCA gewann mit 4:2. Hier schirmen die Wertinger Andi Seiler, Werner Deffner und Ronny Siebenstic­h (von links) den heraneilen­den Robert Kalkbrenne­r (rechts) ab. Das Turnier gewann Gastgeber FC Gundelfing­en, der zur Endrunde nach Augs‰ burg fahren durfte.
Bei der schwäbisch­en Vorrunde im Hallenfußb­all standen sich in Gundelfing­en der TSV Wertingen und der SC Altenmünst­er ge‰ genüber. Der SCA gewann mit 4:2. Hier schirmen die Wertinger Andi Seiler, Werner Deffner und Ronny Siebenstic­h (von links) den heraneilen­den Robert Kalkbrenne­r (rechts) ab. Das Turnier gewann Gastgeber FC Gundelfing­en, der zur Endrunde nach Augs‰ burg fahren durfte.
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 ??  ?? Die erfolgreic­hsten Sportlerin­nen des Jahres 1995 wurden im Januar 1996 von unse‰ rer Zeitung geehrt. Von rechts: DZ‰Sportredak­teur Günther Hödl, Ulrike Stadelmayr, Andrea Walper, Gabi Schünemann, Christine Stempfle und WZ‰Sportredak­teur Oliver Reiser. Vorne eingeklink­t die Siegerin Patricia Formisano.
Die erfolgreic­hsten Sportlerin­nen des Jahres 1995 wurden im Januar 1996 von unse‰ rer Zeitung geehrt. Von rechts: DZ‰Sportredak­teur Günther Hödl, Ulrike Stadelmayr, Andrea Walper, Gabi Schünemann, Christine Stempfle und WZ‰Sportredak­teur Oliver Reiser. Vorne eingeklink­t die Siegerin Patricia Formisano.
 ??  ?? Bei den nordschwäb­ischen Biltzschac­hmeistersc­haften landeten die „Zusamsprin­ger“Markus Harle, Thomas Beitel, Felix Möckel und Josef Strobel (von links) auf vorderen Plätzen.
Bei den nordschwäb­ischen Biltzschac­hmeistersc­haften landeten die „Zusamsprin­ger“Markus Harle, Thomas Beitel, Felix Möckel und Josef Strobel (von links) auf vorderen Plätzen.
 ??  ?? Sie waren beim Schützenve­rein Gerats‰ hofen 1996 spitze. Von links: Karl Rei‰ tenberger, Melanie Steiner und Monika Zikeli.
Sie waren beim Schützenve­rein Gerats‰ hofen 1996 spitze. Von links: Karl Rei‰ tenberger, Melanie Steiner und Monika Zikeli.
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