Familie und Homeoffice: Wir ziehen dann mal um!
Studie Höhere Bereitschaft für ein neues Zuhause bei Haushalten mit Kindern
Die Tochter ist mit Aufgaben für die Schule beschäftigt, der kleine Sohn quengelt und zwischendrin sitzt Mama am Küchentisch am Laptop und versucht zu arbeiten. Da kommt oft der Gedanke auf, dass ein Zimmer wichtig wäre, in das man sich zurückziehen könnte, um in Ruhe seinem Job nachzugehen.
Kein Wunder also: Wer Kinder hat und im Homeoffice arbeitet, hat eine höhere Umzugsneigung als andere Menschen. Zu diesem Schluss kommt die repräsentative Studie „Servicemonitor Wohnen 2020“des Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult. Für den „Servicemonitor Wohnen 2020“wurden 1000 Mieter aus ganz Deutschland während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 befragt. Insgesamt gaben 14 Prozent der erwerbstätigen Interviewten an, dass sie innerhalb der nächsten zwei Jahre auf jeden Fall umziehen werden, unabhängig davon, ob sie im Homeoffice arbeiten oder nicht.
In den nächsten zwei Jahren
Anders sieht es bei den Familien aus. 17 Prozent der erwerbstätigen Mieter, die mit ihrer Familie zusammenleben und im Homeoffice arbeiteten, erklärten, dass sie innerhalb der nächsten zwei Jahre auf jeden Fall umziehen möchten. Wenn nicht im Homeoffice gearbeitet wurde, lag dieser Wert nur bei 8 Prozent.
„Familien haben generell eine etwas höhere Umzugsneigung als andere Haushalte – etwa, wenn das zweite Kind da ist und der Platz knapp wird. Wenn dann noch die Arbeit im Homeoffice hinzukommt, verstärkt sich offenbar vielfach der Wunsch, in eine andere Wohnung umzuziehen. Das könnte auf fehlende Rückzugsmöglichkeiten innerhalb der eigenen vier Wände zurückzuführen sein: Wer arbeiten will, muss sich konzentrieren können“, erklärt Katrin Trunec von Analyse & Konzepte immo.consult. „Gleichzeitig ist es gerade für diese Haushalte oft schwierig, etwas neues zu finden. Große Wohnungen sind oft nicht in ausreichender Menge vorhanden – und wenn, dann sind sie für die Haushalte oft nur schwer bezahlbar. Deshalb sind häufig Standorte im Umland oder im sogenannten Speckgürtel die Gewinner.“
Einen Vorteil hat die HomeofficeErfahrung aber auch: 33 Prozent der Familien, die von zu Hause aus arbeiten mussten, sagten, dass die Nachbarschaft besser geworden sei. Von den Familien, die nicht im Homeoffice waren, stimmten nur 13 Prozent dieser Aussage zu.