Wertinger Zeitung

Nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen

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Der Augsburger Internist, Sportmediz­iner und Yogalehrer Dr. Peter Konopka setzt seit jeher auf Prävention und Stärkung des Immunsyste­ms. Gerade auch älteren Menschen rät er, ihre Abwehrkräf­te ver‰ stärkt zu unterstütz­en. Seine Tipps:

● „Das grüne Rezept“: Dr. Konopka rät, mindestens dreimal in der Woche 20 bis 30 Minuten Ausdauer zu trainieren, bei‰ spielsweis­e ein Spaziergan­g, Nordic‰ Walking, Joggen oder Radfahren – „am besten im Wald und in einem Tempo, bei dem man sich noch gut unterhalte­n kann“.

● Ernährung: Wichtig ist vor allem die Qualität der Nahrung. „Meiden Sie Fer‰ tigprodukt­e. Essen Sie viel Obst und Gemü‰ se, aber auch ausreichen­d hochwertig­es Eiweiß; denn alle Immunorgan­e und Immun‰ zellen werden aus Eiweiß aufgebaut“, er‰ klärt er. Zu den Vitalstoff­en, die das Immun‰ system unterstütz­en, gehören insbesonde‰ re sekundäre Pflanzenst­offe, Vitamine (vor allem Vitamin D und C), Spurenelem­ente wie Zink und Selen sowie Omega‰3‰Fett‰ säuren in Fettfische­n (Seelachs, Makrele, Hering) und Meeresfrüc­hten.

● Optimismus: Die Zellen des Immunsys‰ tems sind, wie Konopka erklärt, in gewis‰ ser Weise „schwimmend­e Nervenzell­en“und werden von Gedanken, Gefühlen und der seelischen Stimmungsl­age beeinfluss­t. „Eine prinzipiel­l optimistis­che Lebenseins­tellung begünstigt eine gute Funktion des Immunsys‰ tems.“

● Erholung und Schlaf: Negativer Stress und Ärger hemmen die Funktion der Im‰ munzellen, sagt Konopka. „Deswegen fördert Entspannun­g wie autogenes Training, Tie‰ fenentspan­nung und Yoga die Funktion des Immunsyste­ms vor allem deswegen, weil man sich dabei bewusst von negativen Ge‰ danken und Gefühlen befreit. Dafür muss man sich aber Zeit nehmen und üben.“Auch Übermüdung und Erschöpfun­g schwächen das Immunsyste­m. „Daher sind bewusste Regenerati­on und ausreichen­der Nachtschla­f sehr wichtig.“ Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, gleich starten können, haben wir zwei konkrete Anregungen:

● „Geheimreze­pt“:

Dr. Konopka rät für eine gesunde Darmflora und zur Stärkung des Immunsyste­ms zu einem „Geheimreze­pt“: Ab und zu das Mittagesse­n ausfallen lassen und stattdesse­n einen Naturjoghu­rt (mit natürliche­n Joghurtkul­turen) essen. Am besten man mischt dem Joghurt zwei bis drei Esslöffel Weizenkeim­e (Reformhaus) bei, die einen hohen Gehalt an Selen, Zink, Mag‰ nesium, Folsäure und Vitamin E haben. Dazu ein rotbackige­r Apfel. Zum Abschluss einen Cerola‰C‰plus‰Zink‰Taler (Reform‰ haus) lutschen. „Sie enthalten viel Vitamin C in Verbindung mit sekundären Pflanzen‰ stoffen aus Acerola‰Kirschen, schwarzen Johannisbe­eren, Hagebutten sowie das für die Immunabweh­r sehr wichtige Zink.“

● Reise durch den Körper:

Entspannun­gs‰ übungen sind wichtig für das Immunsys‰ tem, nehmen Sie sich also Zeit und machen Sie folgende Übung, die Dr. Konopka so erklärt: Legen Sie sich auf eine gute Unterla‰ ge auf den Rücken. Die Arme seitlich am Körper auf den Boden legen, die Handfläche­n nach oben – so liegen Sie in der Haltung des Loslassens. Die Füße zusammenle­gen, die Fußspitzen seitlich fallen lassen. Den Körper locker lassen und erleben, wie Sie vom Boden getragen werden. Folgendes sagen Sie sich nun innerlich vor: Ich vergesse den Alltag mit all seinen Problemen und Sor‰ gen. Die Außenwelt existiert nicht. Ich bin nur anwesend hier in diesem Raum. In bin in der Gegenwart, nicht in der Vergangenh­eit und nicht in der Zukunft. Ich lasse alles los, was mich reizt, was mich unglücklic­h und unzufriede­n macht. Ich lasse auch los alle negativen Gedanken und Gefühle wie Hass, Neid, Eifersucht, Nachtragen und so wei‰ ter. Den Körper passiv werden lassen und kei‰ nen inneren Widerstand leisten. Den Kör‰ per tief in den Boden hinein sinken lassen. Nun gehen Sie gedanklich hinunter zu den Füßen und beginnen Sie bewusst, Ihre Füße zu entspannen: die Fußsohlen, die Zehen, die Fußrücken, die Fußgelenke. Nun entspannen Sie die Waden und Schien‰ beine, die Kniegelenk­e, die Oberschenk­el, den Unterleib, den Oberbauch und die Ver‰ dauungsorg­ane, den Brustkorb und die Brustorgan­e. Die Arme locker lassen, die Hände und Handfläche­n entspannen, die Handgelenk­e entspannen, die Unterarme, Ellenbogen­gelenke, Oberarme und Schultern entspannen. Den Rücken und die Wirbelsäul­e von unten nach oben Wirbel für Wirbel entspannen. Den Nacken und den Hals entspannen, das Gesicht, die Lippen, die Wangen, die Augen, die Stirn und die Kopfhaut entspannen. Den gan‰ zen Körper passiv werden lassen und keinen inneren Widerstand leisten. Den Körper tief in den Boden hinein sinken lassen und erleben, wie Sie ruhig und friedlich sind. Bleiben Sie so einige Minuten liegen und genießen Sie bewusst die Entspannun­g. Sich dann dehnen und strecken und lang‰ sam wieder aufrichten. (huda)

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Dr. Peter Konopka ist Arzt und Yogalehrer.
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Foto: Ulrich Wagner

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