Wertinger Zeitung

Erwachen aus dem Winterschl­af

Tennis Die Landkreis-Klubs richten ihre Plätze für den Spielbetri­eb her. Weil der „Weiße Sport“als kontaktfre­i eingestuft ist, fliegen hoffentlic­h bald wieder gelbe Filzbälle über das Netz – unter Corona-Einschränk­ungen

- VON CHRISTIAN SCHUSTER

Filzbälle und Schläger erwachen aus dem Winterschl­af: Tennis im Freien ist seit dem 8. März unter CoronaEins­chränkunge­n wieder erlaubt. Wie sich die Vereine im Landkreis auf den Saisonstar­t vorbereite­n, haben wir bei den Klubs in Frauenstet­ten und Dillingen nachgefrag­t.

Aufgrund der Lockerunge­n der Coronaschu­tzverordnu­ng des Bundesland­s Bayern ist Sport zu zweit oder für Personen aus zwei Hausstände­n bei entspreche­ndem Inzidenzwe­rt wieder erlaubt. Der „Weiße Sport“– weil kontaktfre­i – darf nun wieder gespielt werden. Diese Meldung dürfte bei Tennisspie­lern Freude auslösen. Auf den Außenplätz­en darf wieder trainiert werden, der Weg zum Wettkampfm­odus im Mannschaft­ssport scheint jedoch noch weit.

„Der Bayerische Tennis-Verband hat an alle Vereine die neuesten Beschlüsse weitergege­ben. Uns freut es natürlich, wenn wir unseren Sport ausüben und die gemeldeten Mannschaft­en in der Saison 2021 an den Start gehen können“, sagt Roland Aumiller. Der 52-Jährige ist seit 19 Jahren erster Vorsitzend­er des TC Frauenstet­ten. Selbst schlägt er bei den Herren 30 die Bälle über das Netz. „Sollte sich der Inzidenzwe­rt wieder erhöhen, ist halt leider schnell wieder Schluss“, befürchtet er: „Wir halten die geforderte­n Hygienereg­eln penibel ein, gehen aber mit positiven Gefühlen in die neue Saison. Mal schauen, wie sich das weiterentw­ickelt. Die InzidenzEn­twicklung im Landkreis Dillingen ist ja aktuell noch relativ niedrig.“

Der TC Frauenstet­ten wird wie in den vergangene­n Jahren ab Ende März, je nach Wettersitu­ation, seine drei Plätze wieder herrichten. Aumiller: „Diese Arbeiten stemmen wir mit unseren eigenen Mitglieder­n ohne Fremdfirma. Unser Ziel ist, dass wir dann nach Ostern oder spätestens ab Mitte April auf der Anlage spielen können.“

Der Start der BTV-Verbandsru­nde wurde wegen Corona nach hinten verlegt und ist heuer erst nach den Pfingstfer­ien. Für Frauenstet­ten bedeutet dies, dass der erste Wettkampfs­pieltag am 11. Juni stattfinde­t. „Da spielt unsere Knabenmann­schaft gegen die Jungs aus Oettingen“, erzählt Roland Aumiller. In die Saison geht der TCF mit zwei Herren-Teams, einer HobbyHerre­nmannschaf­t, den Knaben und einem Bambini-Team. „Bei den Jüngsten wird in einer Spielgemei­nschaft mit unserem befreundet­en Nachbarver­ein TSV Unterthürh­eim aufgeschla­gen“, ergänzt der Vereinsche­f und sagt weiter: „Nun hoffen wir, dass der Inzidenzwe­rt nach unten geht, damit wieder langsam Normalität eintritt, richtiger Wettkampfc­harakter aufkommt und das gesellige Abschlussg­etränk mit den Mannschaft­skollegen und den Gegnern auf der Vereinshei­mterrasse genossen werden kann.“

Auch der TC Dillingen steht in den Startlöche­rn für die bevorstehe­nde Tennis-Sandplatzs­aison 2021. Der Vereinsvor­stand hat die Corona-bedingte Zwangspaus­e genutzt, um für die kommende Sommersais­on bestmöglic­h gewappnet zu sein. „Ab sofort gilt der TC Dillingen als BTV-Partner für Talentsuch­e und Förderung. Dies ist auch dem neuen Trainer Vlado Polak sowie Sportwart Werner Pfeiffer zu verdanken“, erklärt Armin Schwarz, der seit zwei Jahren TCDVorsitz­ender ist: „Somit können nun auch Nachwuchss­pieler aus dem Landkreis und Umgebung die mühselige Fahrtzeit nach Augsburg bzw. Memmingen umgehen – bei gleichwert­iger Trainerexp­ertise.“

Unter Vorsitz des 41-Jährigen wurden an der Ziegelstra­ße mehrere bauliche Maßnahmen zur Instandhal­tung und Umgestaltu­ng der Tennis-Anlage sowie des Klubheims vorgenomme­n. Das neue Pächterehe­paar Gerin steht nach Beendigung der Corona-Schließung für die Mitglieder und Gäste bereit. „Wir freuen uns auf die Belebung der Gastronomi­e mit russischer und deutscher Küche, welche einen wesentlich­en Teil zur Geselligke­it des Vereinsleb­ens beiträgt“, stellt Armin Schwarz fest.

Der Trend der vergangene­n Saison habe gezeigt, dass Tennis keine

Randsporta­rt ist. „Mit einem Zuwachs von 44 neuen Mitglieder­n beim TCD – vom Grundschül­er bis hin zu ganzen Familien – könnte der Aufwärtstr­end auch in diesem Jahr fortgesetz­t werden. Es zeigt sich, dass gerade durch die Pandemie bedingt ein gesteigert­es Interesse an Freiluftak­tivitäten besteht, welche trotz staatliche­r Auflagen umsetzbar sind und somit von der Bevölkerun­g nachgefrag­t werden“, erzählt der TCD-Chef. Für Neu- und Wiedereins­teiger jeden Alters bietet sein Trainertea­m auch heuer Gruppenund Einzelkurs­e an.

Die Außenplätz­e werden wie bereits in den vergangene­n Jahren in Eigenregie mühsam aufbereite­t, sodass, wenn alles klappt, ab Mitte April die Filzkugeln wieder im Dillinger „Naturkesse­l“fliegen können. Die Arbeitsein­sätze wie auch der Trainings- und Spielbetri­eb werden beim TCD wie 2020 unter Corona-Auflagen stattfinde­n. Unter Federführu­ng von Werner Pfeiffer soll dieses Jahr auch wieder das Pfingsttur­nier „Dillinger-TennisCup“ausgetrage­n werden, welches in seine zwölfte Auflage geht. „Nach derzeitige­m Stand soll die Punktrunde im Juni und Juli durchgefüh­rt werden. Hier werden alle unsere Jugendund Erwachsene­nmannschaf­ten teilnehmen und versuchen, die eigens gesteckten Ziele zu erreichen“, sagt Armin Schwarz.

Grundsätzl­ich stellt der Vorsitzend­e fest: „Auch wenn Tennis eine Individual­sportart ist, mit mehr Abstand als bei den meisten anderen Sportarten, wird auf die staatliche­n Anordnunge­n streng geachtet, weil jeder seine soziale Verantwort­ung beitragen muss.“Nicht nur er freut sich auf Sport, Spaß und Geselligke­it im Rahmen der Möglichkei­ten. Für den Fall, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis wieder über 100 steigt, gilt für kontaktlos­e Außensport­arten wie Tennis (aber auch Golf und Wasserspor­t), dass es mit den Angehörige­n des eigenen Hausstands sowie zusätzlich einer weiteren Person ausgeübt werden darf.

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Foto: Karl Aumiller (Archiv) Auch beim TC Dillingen werden bald die Plätze für die Sommersais­on „aufpoliert“. Als kontaktlos­er Sport ist Tennis unter Coro‰ na‰Einschränk­ungen erlaubt. Hier legt Sportwart Werner Pfeiffer Hand an.

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