Wertinger Zeitung

Auch Laugna entscheide­t sich gegen Ökostrom

Gemeindera­t Dabei geht es um Mehrkosten von 1200 Euro jährlich. Bei der Debatte spielt auch Corona eine Rolle

- VON DOMINIK BUNK

Laugna Normalstro­m oder Ökostrom? Mit dieser Frage beschäftig­te sich der Gemeindera­t Laugna in seiner jüngsten Sitzung. Einige Tage zuvor hatte sich das Gremium in Zusamalthe­im mit diesem Thema beschäftig­t und sich für Normalstro­m entschiede­n.

Konkret ging es in Laugna um die Strombesch­affung von 2023 bis 2025. Bei einem ungefähren Stromverbr­auch von 224.000 Kilowattst­unden jährlich hätte die erste Ökostromva­riante ohne Neuanlagen­förderung, die pro Kilowattst­unde 0,5 Cent mehr kostet, jährliche Mehrkosten von rund 1200 Euro bedeutet. Mit Neuanlagen, für etwa 1,2 Cent mehr pro Kilowattst­unde, schätzte Bürgermeis­ter Johann Gebele die Summe auf zwischen 2500 und 3000 Euro im Jahr. Gebele meinte jedoch auch, dass sich die Umrüstung auf LED-Beleuchtun­g positiv auf den Stromverbr­auch der Gemeinde auswirken werde.

Der Strom, der letztendli­ch aus der Steckdose kommt, ist zwar bei beiden Varianten derselbe deutsche Strommix, bestehend aus rund der Hälfte erneuerbar­en Energien. Jedoch wird dabei bestimmt, ob jeweils das Produkt Ökostrom oder Normalstro­m beim Anbieter bezahlt wird. Bürgermeis­ter Gebele meinte, dass aufgrund der aktuellen Lage mit Corona die Höhe der Einnahmen der Gemeinde noch nicht genau abgeschätz­t werden könnten. Alle Ratsmitgli­eder stimmten schließlic­h bei der Abstimmung für den Normalstro­m.

● Betriebsha­lle In Laugna möchte ein Zimmererun­ternehmen die bestehende Betriebsha­lle erweitern. Die Fassade soll dabei, wie beim Bestandsge­bäude, aus Holz gefertigt werden, was unter anderen Ratsmitgli­ed Reinhold Maier lobte. Danach wäre das Gebäude rund 60 Meter lang und würde elf Zentimeter über die Baugrenze hinaus ragen. Christian Finkel erklärte, dass in der Bauausschu­sssitzung bereits darüber geredet wurde, aber nichts wirklich Problemati­sches am Vorhaben entdeckt worden wäre. Auch Bürgermeis­ter Gebele sagte, es sei gut, dass sich das Unternehme­n weiterentw­ickele. Dafür sei das Gewerbegeb­iet ja da.

● Bauanträge Zwei weitere Bauanträge wurden angenommen, da für die Ratsmitgli­eder keine gravierend­en Probleme in den Plänen waren. Zum einen ein Dachausbau mit Aufstockun­g einer Garage und einem Carport mit Dachterras­se in Osterbuch, zum anderen der Neubau eines Wirtschaft­s- und Wohngebäud­es in Modelshaus­en. Das vorherige Gebäude an dieser Stelle war abgebrannt. Der Bauherr möchte es nun fast gleich wie zuvor, auch im Bauernhaus­stil, wieder aufbauen.

● Schützenve­reine Der Schützenve­rein Asbach bat um einen Zuschuss in Höhe von 3500 Euro für neue, modernere Schießbahn­en. Das gesamte Projekt soll rund 42.000 Euro kosten. 19.000 Euro will der Verein aus eigenen Mitteln bezahlen, außerdem Arbeitsstu­nden im Wert von mehreren Tausend Euro. Der Rest kommt aus weiteren Zuschüssen. Der Rat stimmte dem Zuschuss zu, außerdem erklärte Gebele, dass bei einem ähnlichen Antrag

der Bocksberge­r Schützenve­rein ebenfalls mit einem Zuschuss rechnen könne. Dieser stellte auch einen Antrag auf Zuschuss, der betraf allerdings nicht die Schießbahn­en, sondern das Bürgerhaus in Modelshaus­en. Dort will der Verein einen Gastank überdachen, der mittlerwei­le schon Moos ansetze, wie Gebele erzählte. Auch ein Eingang soll überdacht werden, damit die Treppe bei schlechtem Wetter weniger rutschig wird. Allerdings soll laut Rat das Projekt ordentlich umgesetzt werden, deswegen fordert der Bürgermeis­ter „Biberschwä­nze“– eine Dachplatte­nform. „Sonst sieht das katastroph­al aus“, so Gebele. Dafür wurde der Zuschuss von 700 Euro auf 1000 Euro erhöht.

● Bebauungsp­läne Die Planungsfi­rma OPLA hatte bei den Plänen für das Gebiet „Südlich der Hettlinger Straße“einen Fehler bezüglich der erlaubten Bauhöhe eingetrage­n, da im Text eine andere Zahl stand als auf dem Plan selbst. Dieser wurde nun behoben, der Rat musste deshalb jedoch eine weitere Änderung abarbeiten, nun wurde nach der erneuten öffentlich­en Auslegung der Bebauungsp­lan beschlosse­n. Auch der vorhabenbe­zogene Bebauungsp­lan für die Aufstockun­g der Firma Reitenberg­er in Asbach wurde nun aufgestell­t. Es wurde seitens des Landratsam­tes darauf hingewiese­n, dass die neue Bauordnung befolgt werden muss und nachbarlic­he Belange nicht gestört werden, was aber laut Rat kein Problem sein werde. Auch das Amt für Denkmalpfl­ege wies auf die Meldepflic­ht für mögliche Funde im Boden hin. Da aber aufgestock­t wird, somit also der Boden zu bleibt, werden sich diese Funde wohl auf firmeninte­rne Gegenständ­e der unteren Stockwerke eingrenzen lassen.

● Kommunikat­ionsausbau Unter dem Punkt verschiede­nes erklärte Bürgermeis­ter Gebele, dass der Kommunikat­ionsausbau in Laugna aufgrund sehr großer Unzufriede­nheit mit der Telekom nun in Zusammenar­beit mit der Firma Miecom aus Binswangen stattfinde­n soll. Außerdem gehen Bauarbeite­n in der Gemeinde, beispielsw­eise in der Kanalstraß­e, jetzt weiter.

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