Auch Laugna entscheidet sich gegen Ökostrom
Gemeinderat Dabei geht es um Mehrkosten von 1200 Euro jährlich. Bei der Debatte spielt auch Corona eine Rolle
Laugna Normalstrom oder Ökostrom? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Gemeinderat Laugna in seiner jüngsten Sitzung. Einige Tage zuvor hatte sich das Gremium in Zusamaltheim mit diesem Thema beschäftigt und sich für Normalstrom entschieden.
Konkret ging es in Laugna um die Strombeschaffung von 2023 bis 2025. Bei einem ungefähren Stromverbrauch von 224.000 Kilowattstunden jährlich hätte die erste Ökostromvariante ohne Neuanlagenförderung, die pro Kilowattstunde 0,5 Cent mehr kostet, jährliche Mehrkosten von rund 1200 Euro bedeutet. Mit Neuanlagen, für etwa 1,2 Cent mehr pro Kilowattstunde, schätzte Bürgermeister Johann Gebele die Summe auf zwischen 2500 und 3000 Euro im Jahr. Gebele meinte jedoch auch, dass sich die Umrüstung auf LED-Beleuchtung positiv auf den Stromverbrauch der Gemeinde auswirken werde.
Der Strom, der letztendlich aus der Steckdose kommt, ist zwar bei beiden Varianten derselbe deutsche Strommix, bestehend aus rund der Hälfte erneuerbaren Energien. Jedoch wird dabei bestimmt, ob jeweils das Produkt Ökostrom oder Normalstrom beim Anbieter bezahlt wird. Bürgermeister Gebele meinte, dass aufgrund der aktuellen Lage mit Corona die Höhe der Einnahmen der Gemeinde noch nicht genau abgeschätzt werden könnten. Alle Ratsmitglieder stimmten schließlich bei der Abstimmung für den Normalstrom.
● Betriebshalle In Laugna möchte ein Zimmererunternehmen die bestehende Betriebshalle erweitern. Die Fassade soll dabei, wie beim Bestandsgebäude, aus Holz gefertigt werden, was unter anderen Ratsmitglied Reinhold Maier lobte. Danach wäre das Gebäude rund 60 Meter lang und würde elf Zentimeter über die Baugrenze hinaus ragen. Christian Finkel erklärte, dass in der Bauausschusssitzung bereits darüber geredet wurde, aber nichts wirklich Problematisches am Vorhaben entdeckt worden wäre. Auch Bürgermeister Gebele sagte, es sei gut, dass sich das Unternehmen weiterentwickele. Dafür sei das Gewerbegebiet ja da.
● Bauanträge Zwei weitere Bauanträge wurden angenommen, da für die Ratsmitglieder keine gravierenden Probleme in den Plänen waren. Zum einen ein Dachausbau mit Aufstockung einer Garage und einem Carport mit Dachterrasse in Osterbuch, zum anderen der Neubau eines Wirtschafts- und Wohngebäudes in Modelshausen. Das vorherige Gebäude an dieser Stelle war abgebrannt. Der Bauherr möchte es nun fast gleich wie zuvor, auch im Bauernhausstil, wieder aufbauen.
● Schützenvereine Der Schützenverein Asbach bat um einen Zuschuss in Höhe von 3500 Euro für neue, modernere Schießbahnen. Das gesamte Projekt soll rund 42.000 Euro kosten. 19.000 Euro will der Verein aus eigenen Mitteln bezahlen, außerdem Arbeitsstunden im Wert von mehreren Tausend Euro. Der Rest kommt aus weiteren Zuschüssen. Der Rat stimmte dem Zuschuss zu, außerdem erklärte Gebele, dass bei einem ähnlichen Antrag
der Bocksberger Schützenverein ebenfalls mit einem Zuschuss rechnen könne. Dieser stellte auch einen Antrag auf Zuschuss, der betraf allerdings nicht die Schießbahnen, sondern das Bürgerhaus in Modelshausen. Dort will der Verein einen Gastank überdachen, der mittlerweile schon Moos ansetze, wie Gebele erzählte. Auch ein Eingang soll überdacht werden, damit die Treppe bei schlechtem Wetter weniger rutschig wird. Allerdings soll laut Rat das Projekt ordentlich umgesetzt werden, deswegen fordert der Bürgermeister „Biberschwänze“– eine Dachplattenform. „Sonst sieht das katastrophal aus“, so Gebele. Dafür wurde der Zuschuss von 700 Euro auf 1000 Euro erhöht.
● Bebauungspläne Die Planungsfirma OPLA hatte bei den Plänen für das Gebiet „Südlich der Hettlinger Straße“einen Fehler bezüglich der erlaubten Bauhöhe eingetragen, da im Text eine andere Zahl stand als auf dem Plan selbst. Dieser wurde nun behoben, der Rat musste deshalb jedoch eine weitere Änderung abarbeiten, nun wurde nach der erneuten öffentlichen Auslegung der Bebauungsplan beschlossen. Auch der vorhabenbezogene Bebauungsplan für die Aufstockung der Firma Reitenberger in Asbach wurde nun aufgestellt. Es wurde seitens des Landratsamtes darauf hingewiesen, dass die neue Bauordnung befolgt werden muss und nachbarliche Belange nicht gestört werden, was aber laut Rat kein Problem sein werde. Auch das Amt für Denkmalpflege wies auf die Meldepflicht für mögliche Funde im Boden hin. Da aber aufgestockt wird, somit also der Boden zu bleibt, werden sich diese Funde wohl auf firmeninterne Gegenstände der unteren Stockwerke eingrenzen lassen.
● Kommunikationsausbau Unter dem Punkt verschiedenes erklärte Bürgermeister Gebele, dass der Kommunikationsausbau in Laugna aufgrund sehr großer Unzufriedenheit mit der Telekom nun in Zusammenarbeit mit der Firma Miecom aus Binswangen stattfinden soll. Außerdem gehen Bauarbeiten in der Gemeinde, beispielsweise in der Kanalstraße, jetzt weiter.