Wertinger Zeitung

Offene Fragen am Ortsrand von Oberthürhe­im

Baustelle Sanierung der Ortsdurchf­ahrt startet. Zu Beginn fragen sich viele, wo sie fahren und halten dürfen

- VON BIRGIT ALEXANDRA HASSAN

Oberthürhe­im Mit Beginn dieser Woche begann die Sanierung der Oberthürhe­imer Ortsdurchf­ahrt. Eineinhalb Jahre und drei Millionen Euro sind dafür eingeplant. Das interessie­rt vor Ort in den ersten Tagen wenig. Hier stellt sich so manchen eher die Frage: Wie komme ich nach und durch Oberthürhe­im?

„Anlieger frei“heißt es mittlerwei­le auf dem Baustellen­schild. Damit ist Franziska Wagner zumindest mit ihrem Hof geholfen. Die 37-Jährige, die mit ihrem Mann und ihren Schwiegere­ltern eine Biolandwir­tschaft samt Hofladen betreibt, hatte zu Beginn der Woche noch intensiv nach einer Lösung für Kunden und Lkw gesucht, die zu ihrem Hof wollen.

„Wir haben in Oberthürhe­im keine direkte Parallelst­raße zur Ortsdurchf­ahrt“, schildert Bürgermeis­ter Hans Kaltner auf WZ-Anfrage.

Daher baute die Gemeinde im Vorgriff auf die kommende Flurberein­igung bereits jetzt einen Feldweg aus, um zumindest den Anliegern eine angemessen­e Zufahrt zu gewährleis­ten. Den aber dürfen laut Wagners Anfrage beim Landratsam­t keine Lkw benutzen. Diese sollen stattdesse­n durch die Baustelle fahren. „Wir schauen, dass wir miteinande­r klarkommen“– die Bauarbeite­r in Oberthürhe­im zeigen sich am Mittwochmi­ttag kompromiss­bereit. Gleich mehrmals müssen sie innerhalb von einer Viertelstu­nde zur Seite fahren und einen Traktor passieren lassen. Ein Ehepaar aus dem Landkreis Augsburg kehrt dagegen um. Die beiden suchen die Kapelle in der Nähe von Oberthürhe­im. Durch die Baustelle wollen sie dafür nicht fahren. Eine Umleitung ist allerdings ebenso wenig ausgeschil­dert. Zumindest das Umkehren fällt ihnen leicht. Dafür sorgt eine eigens asphaltier­te Wendefläch­e.

Mit diesem sogenannte­n „Wendehamme­r“ging die Gemeinde auf die Sorgen der Eltern der schulpflic­htigen Kinder ein. Diese können nun über Gassen und einen mit Schranken abgesicher­ten Gehweg die neue Bushaltest­elle am Ortseingan­g erreichen. „Damit entstand einer der sichersten Schulwege, die ich auf einer Baustelle je gehabt habe“, sagt Bürgermeis­ter Kaltner. Den etwas längeren Fußweg müsse man den Kindern zumuten können. Alternativ hatten ein Shuttlebus für die Grundschül­er und ein längerer Fußweg für alle anderen bis nach Unterthürh­eim zur Debatte gestanden.

Der Schulbus hat den Wendeplatz bereits passiert, als kurz nach halb zwei der Bus der Kreisfahrb­ücherei am Ortsrand von Oberthürhe­im auftaucht. Sein ursprüngli­cher Halteplatz liegt innerhalb der Baustelle. Während der Fahrer noch überlegt, wo er jetzt alternativ halten soll, parken bereits die ersten Büchereibe­sucher am Straßenran­d.

Franziska Wagner hofft, dass das Durcheinan­der der ersten Tage sich legen wird. Immerhin geht es ihr um zwei wesentlich­e Dinge: „Die Sicherheit unserer Kinder und unsere berufliche Existenz.“

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Foto: Birgit Hassan Zu Beginn der Sanierung der Ortsdurchf­ahrt Oberthürhe­im gibt es etwas Durcheinan‰ der. Wer darf wo fahren und halten, fragt sich so mancher.

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